Iwan Alexandrowitsch Fomin

Iwan Alexandrowitsch Fomin
Grabstein Fomins auf dem Nowodewitschi-Friedhof in Moskau

Iwan Alexandrowitsch Fomin (russisch Иван Александрович Фомин, wiss. Transliteration Ivan Aleksandrovič Fomin; * 22. Januarjul./ 3. Februar 1872greg. in Orel; † 12. Juni 1936 in Moskau) war ein russisch-sowjetischer Architekt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Iwan Fomin studierte an der Sankt Petersburger Akademie der Künste von 1894-1897 und 1905-1909 Architektur und Radierung. Nachdem er 1897 wegen Teilnahme an einer Studentenrevolte aus der Akademie ausgeschlossen worden war, arbeitete er in Moskau als Assistent der Architekten Lew Kekuschew und Fjodor Schechtel.

In seiner frühen Phase war er vom Jugendstil beeinflusst. Zu Beginn des 20.Jahrhunderts beschäftigte sich Fomin zunehmend mit dem architektonischen Erbe Russlands und wurde zu einem Verfechter des russischen Klassizismus. 1911 organisierte er die "Historische Architekturausstellung" in Sankt Petersburg.

Iwan Fomin gilt als Begründer des Neoklassizismus in der russischen Architektur. Er suchte die Verbindung der Klassik mit der modernen Architektur und propagierte die Schaffung einer "Proletarischen Klassik", die später im Stalinschen Monumentalstil ihren Höhepunkt fand. In den 1910er Jahren erarbeitete er mehrere Städtebauprojekte, die allerdings nicht verwirklicht wurden. 1920-23 arbeitete er an der Planung der Bebauung und Begrünung des Petrograder Marsfeldes. 1919 war er Vorsitzender des Architekturbüros bei der Planungsbehörde von Petrograd. In den 1930er Jahren lehrte er an der Leningrader Akademie der Künste und war ab 1933 Leiter des Architekturschulateliers des Mossowjet. Zu seinen Schülern zählten Alexandr Gegello, E. A. Lewinson, W. O. Munz und Noi Trotzki. In den 1930er Jahren zählte Fomin zu den bedeutendsten Architekten des Sozialistischen Klassizismus.

Bauprojekte

Das Gebäude des Eisenbahnministeriums in Moskau von Iwan Fomin gilt als Experiment zum Konstruktivismus.
  • 1910-1914: Haus des Fürsten Abamelik-Lasareff in Leningrad[1]
  • 1910-1914: Haus der Fürstin Schachowskaja in Leningrad[1]
  • 1910-1914: Haus A. A, Polowzew in Leningrad[1]
  • 1910-1914: Wettbewerbsentwurf zu einem Krematorium[1]
  • 1928-1930: Wohnhaus der "Dynamo"-Gesellschaft
  • 1929: Chemietechnologisches Institut in Iwanowo
  • 1929: neues Gebäude des Mossowjet
  • 1934-1938: Gebäude des Ministerrats der Ukrainischen SSR in Kiew
  • 1935: Metrostation "Krasnyje Worota" (heute "Lermontowskaja") in Moskau

Radierungsmappen

Weblinks

 Commons: Ivan Fomin – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Wasmuths Monatshefte für Baukunst und Städtebau, Heft 8 1926

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Iwan Fomin — Iwan Alexandrowitsch Fomin (russisch Иван Александрович Фомин, wiss. Transliteration Ivan Aleksandrovič Fomin; * 22. Januarjul./ 3. Februar 1872greg. in Orel; † 12. Juni 1936 in Moskau) war ein russisch sowjetischer Architekt …   Deutsch Wikipedia

  • Fomin — ist der Familienname folgender Personen: Alexander Wassiljewitsch Fomin (1869–1935), russisch sowjetischer Botaniker und Akademiemitglied Iwan Alexandrowitsch Fomin (1872–1936), russisch sowjetischer Architekt Jefim Moissejewitsch Fomin… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedhof des Neujungfrauenklosters — Der Friedhof im Winter Ein Hauptweg auf dem Nowodewitschi Friedhof mit Blick auf ein Gebäude des gleichnamigen Klosters …   Deutsch Wikipedia

  • Neujungfrauen-Friedhof — Der Friedhof im Winter Ein Hauptweg auf dem Nowodewitschi Friedhof mit Blick auf ein Gebäude des gleichnamigen Klosters …   Deutsch Wikipedia

  • Neujungfrauenfriedhof — Der Friedhof im Winter Ein Hauptweg auf dem Nowodewitschi Friedhof mit Blick auf ein Gebäude des gleichnamigen Klosters …   Deutsch Wikipedia

  • Nowodewitschi Friedhof — Der Friedhof im Winter Ein Hauptweg auf dem Nowodewitschi Friedhof mit Blick auf ein Gebäude des gleichnamigen Klosters …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Fo — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Orol — Stadt Orjol Орёл Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Leon Benois — Eingang zur 1892 bis 1902 erbauten Georgskathedrale Leonty Nikolaevich Benois genannt Leon Benois (* 11. August 1856 in Peterhof; † 8. Februar 1928 in Leningrad) war ein russischer Architekt, Kunstlehrer und Hochschulrektor. Sein Werk ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Louis Benois — Eingang zur 1892 bis 1902 erbauten Georgskathedrale Leonty Nikolaevich Benois genannt Leon Benois (* 11. August 1856 in Peterhof; † 8. Februar 1928 in Leningrad) war ein russischer Architekt, Kunstlehrer und Hochschulrektor. Sein Werk ist… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”