- Jack Ashley, Baron Ashley of Stoke
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Jack Ashley, Baron Ashley of Stoke (CH, PC) (* 6. Dezember 1922 in Widnes) ist ein britischer Politiker und als Mitglied der Labour Party im britischen Oberhaus vertreten. Ashley war von 1966 bis 1992 Abgeordneter des House of Commons, er vertrat dort den südlichen Wahlkreis von Stoke-on-Trent. 1992 wurde er zum Life Peer erhoben.
Leben
Ashley besuchte die lokale Volksschule, die er im Alter von 14 Jahren verließ, um in der chemischen Industrie zu arbeiten. Er wurde Kranführer und war im Alter von 22 Jahren als Verbindungsmann (Shop Steward) der Chemical Workers' Union im Betrieb das jüngste leitende Mitglied seiner Gewerkschaft. Während des Zweiten Weltkrieges diente er in der Armee. Nach dem Krieg erhielt er ein Stipendium zum Studium am Ruskin College in Oxford, das er 1948 mit einem Diplom in Wirtschafts- und Politikwissenschaften abschloss. Er setzte seine Studium am Gonville and Caius College in Cambridge fort und war dort im Jahr 1951 Präsident der Gewerkschaft Cambridge Union Society. Er forschte für die National Union of General and Municipal Workers und arbeitete später als Fernsehproduzent für die BBC. Seit 1946 war er Mitglied im Gemeinderat von Widnes.
In den Unterhauswahlen des Jahres 1951 trat er erfolglos im Wahlkreis Finchley an. Als Mitglied der Labour Party wurde er als Nachfolger des langjährigen Abgeordneten Ellis Smith im Jahr 1966 zum Abgeordneten des südlichen Wahlkreises von Stoke-on-Trent in das britische Unterhaus gewählt. Im Dezember 1967 ertaubte er im Alter von 45 Jahren nach Komplikationen bei einer Routineoperation am Ohr, die eine bei der Arbeit erlittene, durch eine Trommelfellperforatur verursachte leichte Schwerhörigkeit beseitigen sollte. Damit war er der erste vollständige ertaubte Abgeordnete in Großbritannien. Er wurde zum rastlosen Unterstützer für die Belange der durch Gehörlosigkeit und Blindheit behinderten Menschen, für seine Bemühungen gewann er parteiübergreifend Sympathie, Unterstützung und Respekt im Parlament.
1972 unterstützte er die ausschlaggebende Bewegung im Parlament, die eine Unterscheidung zwischen rechtlicher und moralischer Schuld durchsetzte. Der Erfolg dieser Aktion bewegte die Sunday Times zur Fortsetzung ihrer moralischen Unterstützungskampagne für eine verbesserte Entschädigung der durch Thalidomid (Contergan-Skandal) geschädigten Kinder, auch wenn die Prozesse ihrer Eltern noch vor Gericht anhängig waren. Sein Fraktionskollege Alf Morris, jetzt Lord Morris of Manchester, unterstützte diese Aktion ebenfalls. Harold Evans, der Herausgeber der Sunday Times, schrieb später in Good Times, Bad Times, wie selbstlos Ashley das Verfassen seiner Autobiographie zurückgestellt hatte, um die Thalidomid-Kampagne mit ganzer Kraft unterstützen zu können. Ashley unterstützte ebenso Aktionen zum Ausgleich von Impfschäden sowie durch das Arthritis-Medikament Opren verursachter Schäden.
1975 wurde er in den Orden Companion of Honour aufgenommen und ist seit 1979 Mitglied im Privy Council. 1986 gründete er zusammen mit seiner Frau die gemeinnützige Organisation Defeating Deafness, die jetzt unter dem Namen Deafness Research UK die Forschung unterstützt. Im Jahr 1992 trat er nicht erneut zu den Unterhauswahlwahlen an, als Abgeordneter in seinem Wahlkreis folgte ihm George Stevenson nach. Im selben Jahr wurde er als Baron Ashley of Stoke, of Widnes in the County of Cheshire zum Life Peer ernannt. Seit 1994 trägt er ein Cochleaimplantat, das ihm einen großen Teil seines Hörvermögens zurückgegeben hat.
Familie
Er heiratete 1951 Pauline Kay Crispin, die 2003 starb. Das Paar hatte drei Töchter, darunter auch die jetzige Journalistin Jackie Ashley.
Weblinks
- Biographie from Deafness Research UK (engl.)
- thepeerage.com (engl.)
- Kurzbiography bei der Gallaudet University
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