- Jahrzeitmesse
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Eine Jahrzeit bezeichnet das rituelle Begängnis des Todestages eines Gläubigen.
Römisch-Katholisch
In der römisch-katholischen Tradition gehört dazu insbesondere das am Todestage oder Begräbnistage eines Verstorbenen kirchlich begangene Gedächtnis in Gestalt einer Seelenmesse, der sogenannten Jahrzeitmesse. Es gab auch Jahrzeiten, die aus sogenannten Jahrzeitstiftungen gestiftet wurden, bei denen eine Person einer Kirche Kapital vermacht hatte, damit aus dessen Zinsen ein bis in alle Ewigkeit besoldeter Priester am jährlich wiederkehrenden Todestag der stiftenden Person eine Messe feiere.
Hinter dem jährlich wiederholten Totengedenken steht die Vorstellung, dass die Gebete für die Seelen der Verstorbenen deren Leidenszeit im Fegefeuer verkürzen können, und sie eher in den Himmel gelangen.
Jahrzeit im Judentum
Jahrzeiten (jidd. Yahrtzeit, יאָרצײַט) werden auch im Judentum gepflegt. Ihr Datum wird dort nach dem jüdischen Kalender berechnet. Über das Jiddische ist der deutsche Begriff bei allen Aschkenasim üblich geworden, auch solchen, die im Alltag weder Deutsch noch Jiddisch sprechen. Zur Feier der Jahrzeit gehört das Sprechen des Kaddisch, der Besuch des Grabes (wenn möglich) sowie das Anzünden einer Kerze, die für 24 Stunden brennt (Jahrzeit-Licht).
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