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Jaipur Staat: Indien Bundesstaat: Rajasthan Distrikt: Jaipur Lage: 26° 56′ N, 75° 49′ O26.92611111111175.823611111111Koordinaten: 26° 56′ N, 75° 49′ O Einwohner: 3.073.350 (2011)[1] Jaipur (Hindi: जयपुर, Jaypur) ist die schnell wachsende Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthan in Indien mit 3 Millionen Einwohnern (Volkszählung 2011), 300 Kilometer südwestlich von Delhi und 200 Kilometer westlich von Agra gelegen. Sie ist Industriestadt (Metall-, Textil-, Schmuck-, chemische Industrie), Kulturzentrum mit Universität, Theater, Kinos, Museen, Zoo und Kunstdenkmälern sowie Verkehrsknoten (Straße, Eisenbahn, Flughafen). In der Umgebung wird Bergbau und Landwirtschaft betrieben.
Jaipur Klimadiagramm (Erklärung) J F M A M J J A S O N D 6.82389.626114.932168.43722184026603928203342620332256834232334193.629143.2259Temperatur in °C, Niederschlag in mm Quelle: WMO Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt wurde am 17. November 1727 von Maharaja Jai Singh II. (1686–1743) als neue Hauptstadt des Fürstenstaates Jaipur gegründet und gehört damit zu Rajasthans jüngeren Städten. Jaipur wird Pink City (die „rosarote Stadt“) genannt. Die Bezeichnung bezieht sich auf die rosarote Farbe der Gebäude im Altstadtviertel. Den Anstrich erhielt sie 1853 in Vorbereitung auf den Besuch von Prinz Albert von England (1819–1861), dem Ehemann der britischen Königin Victoria (1819–1901). Rosarot ist Rajasthans traditionelle Farbe der Gastlichkeit.
Im Jahre 1947 wurde die Universität von Jaipur eröffnet. Nach der Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien am 15. August 1947 verschmolz der Staat Jaipur 1949 mit den Fürstenstaaten Bikaner, Jodhpur und Jaisalmer und die Stadt Jaipur wurde 1956 Hauptstadt Rajasthans. Heute ist die Stadt als fortschrittlichstes Handels- und Wirtschaftszentrum wohlhabender denn je zuvor. 2008 kamen bei einem schweren Terrorangriff auf das urbane Leben der Stadt ca. sechzig Menschen um.[2]
Sehenswürdigkeiten
Das berühmteste Wahrzeichen von Jaipur ist der sich nach oben verjüngende Hawa Mahal („Palast der Winde“, erbaut 1799).
Diese auffällige Konstruktion diente den zahlreichen Damen des Hofes, die sich nicht unter das einfache Volk begeben durften, als Beobachtungsposten vor allem bei den beliebten Prozessionen. So sah, hörte und roch man alles von der Straße, konnte aber aufgrund der abdunkelnden Bauweise von außen nicht bemerkt werden. Ihren Namen erhielt die Schaufassade wegen der raffinierten Luftzirkulation, die stets eine frische Brise durch die Räume ziehen ließ.
Für die Öffentlichkeit zugänglich ist der im Jahre 1890 gebaute prächtige Stadtpalast als „Sawai Man Singh Museum“ und steht von hohen Mauern umschlossen zwischen schönen Gärten und stolzen Höfen mitten im Stadtzentrum. Noch heute bewohnen Nachfahren der Rajas einen Teil des Palastes, und bei formellen Anlässen durchschreiten Familienangehörige in einer aufwendigen Prozession das große Tripolia-Tor im Zentrum der südlichen Mauer.
Die mit gelblichem Gips überzogenen Dreiecke, Kreise und Säulen aus Ziegelstein, die das Observatorium „Jantar Mantar“ des Hobbyastronomen Jai Singh II. bilden, stehen im südlichen Hof des Palastkomplexes. Zwischen 1728 und 1734 wurden insgesamt 18 Instrumente errichtet. Obwohl der Herrscher durch Forschungsarbeiten ausländischer Astronomen und den Rat seiner Lehrer, darunter auch seine Mutter, beeinflusst wurde, hat er etliche dieser Messinstrumente selbst entworfen. Mit ihnen lassen sich die Position und Bewegung von Sternen und Planeten bestimmen, die Zeit ablesen und sogar Voraussagen über die Intensität des Monsuns treffen. Diese populärwissenschaftliche Anlage ist ein beliebter Ausflugsort und seit 2010 Unesco Welkulturerbe. Vor allem Kinder und Jugendliche werden hier durch ihre Lehrer und angestellte Führer in die angewandte Astronomie eingeführt.
Südlich der rosaroten Stadt erstrecken sich auf über 145.000 m² Fläche die üppig begrünten Anlagen des Ram-Niwas-Parks, benannt nach Ram Singh (1816–1885), der von 1835 bis 1880 in Jaipur herrschte und die Pläne selbst entwarf. Von den Grünflächen abgesehen, locken mehrere Einrichtungen Besucher an. Die sehenswerteste ist die „Albert Hall“ mit dem „Central Museum“, die vom britischen Architekten Sir Samuel Swinton Jacob (1841–1917) entworfen wurde. Der in mehrjähriger Bauzeit ab 1867 errichtete imposante Bau lässt beträchtliche Anleihen bei zeitgenössischen britischen Vorbildern erkennen, doch die Veranden und Kuppeln lassen eindeutig auf den Mogul-Hintergrund der Kunsthandwerker schließen.
Der etwas außerhalb der Stadt gelegene Rambagh Palace war Residenz des letzten Maharajas von Jaipur und wird heute als Hotel genutzt.
Städtepartnerschaft
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Vishwa Mohan Bhatt, Gitarrist
- Anshu Jain, Konzernbereichsleiter Deutsche Bank AG
- Irrfan Khan, Indischer Schauspieler
Siehe auch
Literatur
- Gerrit Bretzler,Jaipur - Studien zur Stadt- unnd Sozial-Geografie einer indischen Großstadt, Universität Bochum, Abteilung Geowissenschaften, Dissertation 1970
Weblinks
Commons: Jaipur – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Jantar Mantar, Darstellung des Observatoriums von Jaipur mit Beschreibung der Geräte, Erklärung der Funktionsweise und umfangreicher Photodokumentation
Einzelnachweise
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