- Jakob Ignaz Hittorf
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Jakob Ignaz Hittorff (* 20. August 1792 in Köln; † 25. März 1867 in Paris) war ein französischer Architekt und Archäologe deutscher Herkunft. Seine Hauptwerke sind die Kirche St. Vincent-de-Paul in Paris, die er gemeinsam mit seinem Schwiegervater, dem französischen Architekten Jean-Baptiste Lepère baute und der Pariser Nordbahnhof (Gare du Nord).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hittorff, einziger Sohn eines Blechnermeisters, wurde infolge der Annektierung der linken Rheinlande durch Frankreich von 1801 bis 1814 französischer Staatsbürger. In dieser Zeit begann er 1810 sein Studium in Paris und ließ sich dort auch in der Folge nieder. Er heiratete die Tochter des französischen Architekten Jean-Baptiste Lepère und erhielt 1842 durch einen Erlass des Königs Louis-Philippe endgültig die französische Staatsangehörigkeit, um die er sich wegen seiner Kandidatur zur Aufnahme in das Institut de France bemüht hatte.
1811 schrieb er sich in der Pariser École des Beaux-Arts ein und arbeitete gleichzeitig für Charles Percier. Von seinem Lehrer François-Joseph Bélanger gefördert erlebte er als dessen Assistent die Errichtung der Halle aux Blés im Hallenviertel.
Mit dem Bau des Gare du Nord leistete er einen wesentlichen Beitrag auf dem Gebiet des damals noch jungen Eisenkonstruktionsbaues. Die Fassadengestaltung wurde dadurch von statischen Aufgaben entbunden und ermöglichte neue Formsprachen.
Seine Forschungen auf archäologischem Gebiet brachten den Nachweis, dass die griechische Baukunst mit Farben (Polychromie) arbeitete.
Werke (Auswahl)
- Théâtre de l'Ambigu, Paris (1827 - 1828; 1966 abgerissen)
- Ausschmückung der Avenue des Champs-Elysées von der Place de la Concorde bis zur Place de l'Etoile, heute Place Charles de Gaulle, wo unter Hittorffs Leitung oder nach seinen Entwürfen folgende Werke entstanden:
- Sockel des Obelisken von Luxor, Place de la Concorde (1839)
- zwei Brunnen auf der Place de la Concorde (1835 - 1840)
- Rotunde des Panoramas, später Palais des Glaces, heute Théâtre du Rond-Point
- Cirque d'Eté (Sommerzirkus 1841; zerstört)
- Théâtre Marigny
- Restaurants Laurent und Ledoyen
- vier Brunnen am Rond-Point des Champs-Elysées
- Gaslaternen, Kandelaber und sonstiges Stadtmobiliar
- Kirche St. Vincent-de-Paul, Paris (1843 - 1853, zusammen mit Jean-Baptiste Lepère)
- Cirque d'hiver, Paris, Winterzirkus, (1852)
- Entwurf für 12 Gebäude an der Place de l’Etoile, heute Place Charles de Gaulle (1857)
- Bürgermeisteramt des 1. Arrondissements, Paris (1858 - 1860)
- Gare du Nord (1861 - 1865)
Literatur
- Jakob Ignaz Hittorff. Ein Architekt aus Köln im Paris des 19. Jahrhunderts. Wallraf-Richartz-Museum Köln. Graphische Sammlung 21. Januar bis 22. März 1987. Locher, Köln 1987
- Karl Hammer: Jakob Ignaz Hittorff. Ein Pariser Baumeister 1792-1867. Anton Hiersemann Verlag, Stuttgart 1968
- Erich Schild: Der Nachlaß des Architekten Hittorff. Dissertation Aachen 1956
- Donald David Schneider: The Works and Doctrine of Jacques Ignace Hittorff 1792-1867. Dissertation Princeton 1060, New York, London, 1977, 2 Bände
Weblinks
- Jakob Ignaz Hittorff. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 504.
Personendaten NAME Hittorf, Jakob Ignaz ALTERNATIVNAMEN Hittorff, Jacques Ignace KURZBESCHREIBUNG französischer Architekt GEBURTSDATUM 20. August 1792 GEBURTSORT Köln STERBEDATUM 25. März 1867 STERBEORT Paris
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