James Hutton

James Hutton
James Hutton, Porträt von Henry Raeburn.

James Hutton (* 3. Juni 1726 in Edinburgh; † 26. März 1797 in Edinburgh) war ein schottischer Naturforscher und Geologe.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Manchen Quellen zufolge praktizierte er einige Jahre als Arzt (nach einer anderen Quelle tat er das zu keiner Zeit [1]), bevor er sich von der Medizin abwandte und mit seinem Freund John Davie begann, Ammoniak-Stoffe zu produzieren und als „wissenschaftlich interessierter Bauer“ damit zu arbeiten. So kam er zum Interesse an geologischen Phänomenen und begann bald, „rather rocks than books“ (lieber Steine als Bücher) zu lesen (zit. Warren Carey).

Begründer der geologischen Chronologie

Hutton gilt als der Begründer der Geologie als Wissenschaft und letztlich auch der Geochronologie. Denn er benannte als Erster die Kluft zwischen menschlicher und geologischer Zeitskala, und dass Menschheit und Schöpfung älter sein müssten, als man bisher aus der Bibel berechnet hatte (siehe das Jahr 5508 v. Chr.). Dieselben geologischen Prozesse, die heute zu beobachten sind, müssten auch in der Vergangenheit gewirkt haben (Aktualismus). Daher wären direkte Rückschlüsse von heute auf die früheren Abläufe möglich.

Der Weg zu diesem „neuen Bild der Erde“ war die Untersuchung schottischer Kalkstein-Schichtungen, die Hutton als auf dem Meeresgrund entstandene Ablagerungen erkannte, die sich durch Druck verfestigten. Ähnliches war für Sandstein und Schiefer zu erschließen. Am Siccar Point an der Ostküste Schottlands fanden er und sein Freund John Playfair eine zweifarbige Klippe, deren unteren dunklen Teil er „Schistus“ nannte. Er war fast vertikal geschichtet, während der darüber befindliche Sandstein horizontal lag. Nach Huttons Überlegung war der Schistus nach seiner Bildung gekippt worden, sodass der später darauf abgelagerte Sand zu ihm – wie man heute sagt – diskordant war.

Theorie des Aktualismus

1785 hielt Hutton erste Vorträge zu seiner Theorie in der Royal Society of Edinburgh. 1795 veröffentlichte er das Buch in zwei Bänden Theory of the Earth. Darin betont er die Bedeutung langsamer, aber beständiger geologischer Prozesse, die die Oberfläche der Erde formen. Außerdem entwickelte er das Konzept des Aktualismus: Alle geologischen Erscheinungen lassen sich durch heute beobachtbare Veränderungen erklären, die sich über lange Zeitspannen hinziehen.

Die bis dahin herrschende Meinung war hingegen durch den Augenschein geprägt: die so stabil wirkenden Gebirge, aber auch Schluchten und Vulkane mussten angesichts ihrer oft gewaltigen Dimensionen durch plötzliche Katastrophen entstanden sein. Diese Kataklysmentheorie wurde endgültig erst 70 Jahre später von Charles Lyell widerlegt.

Hutton betätigte sich auch in der Erforschung der Erdatmosphäre. Mit seinen Klimauntersuchungen klärte er die meteorologischen Voraussetzungen für Niederschläge.

Einzelnachweise

  1. „Der Mann, der die Zeit fand“ von Jack Repcheck (aus dem Amerikanischen übersetzt) - Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2007, S. 25

Siehe auch

Weblinks und Literatur

 Commons: James Hutton – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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