- John Playfair
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John Playfair (* 10. März 1748 in Benvie (bei Dundee), Schottland; † 20. Juli 1819 in Burntisland, Fife, Schottland) war ein schottischer Mathematiker und Geologe und Professor für Mathematik an der Universität Edinburgh.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
In der Mathematik ist John Playfair vor allem für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Geometrie bekannt. Er verfasste eine seiner Zeit sehr populäre kommentierte Ausgabe der Werke von Euklid und gab 1795 eine alternative Formulierung des Parallelenaxioms, die seitdem auch als Playfairsches Parallelenaxiom bezeichnet wird. Er war auch einer der ersten Mathematiker, der die moderne Analysis in Großbritannien unterrichtete.
In den Geowissenschaften ist Playfair vor allem durch seine Unterstützung von James Hutton bekannt, dessen Forschungen erstmals die Langsamkeit der geologischen Prozesse zeigten, aber auch dass sie bis heute anhalten (Aktualismus). Playfair begleitete Hutton bei vielen Exkursionen, zum Beispiel an die Nordseeküste, wo sie an einem Felsen die diskordante Schichtung zweier Gesteine bemerkten – ein Hinweis auf langandauernde Verbiegungen der Erdkruste.
Bei einer Reise in die Alpen (wie seine u.e. Schweiz-Karte nahelegt, auch in die Berner Alpen) dürfte er dort erratische Blöcke untersucht haben. Er fand sie auch in Schottland und kam 1802 zu dem Schluss, dass sie durch Gletscher an ihre heutigen Orte transportiert worden sind. Demgegenüber vertrat man in Deutschland noch länger die Lehrmeinung, dass eine große Flut die Ursache der Findlinge sein müsse.
So schreibt Leopold von Buch 1815 über die Verbreitung großer Alpengeschiebe und äußert eine Schlammfluttheorie. Hingegen berichtet Jean de Charpentier im selben Jahr über ein Gespräch mit einem schweizer Bergbauern. Den Einheimischen war längst klar, dass die im Tal liegenden fremden Gesteine vom Gletscher kommen mussten – der früher offenbar viel weiter herab reichte.
Playfair gab nach Huttons Tod die 3. Auflage von dessen „Theory of the Earth“ und weitere Schriften heraus. Huttons Lehrbuch ergänzte er mit einer Zusammenfassung und eigenen Abbildungen, um den schwierigen Stil leichter lesbar zu machen.
Nach Playfair ist ein 48 km großer Mondkrater benannt, der im Bereich der Krater Almanon, Geber und Apianu liegt (23,5° Süd, 8,4° Ost).
Sein Bruder ist der bekannte Ingenieur und Volkswirt William Playfair.
1807 wurde er als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society aufgenommen.
Drei der weiteren Werke von Playfair
- J.Playfair 1805: Biografie von James Hutton.
- J.Playfair 1802/1956: Illustrations of the Huttonian Theory of the Earth — XX+528 S., Urbana (University of Illinois Press). Faksimiledruck des Originals von 1802 mit einer Einführung von George W. White
- Um 1800: SWITZERLAND. Drawn and engraved for Dr. Playfair's Atlas. Eine Karte der Ost- und teilweise auch Westschweiz, 48x60 cm (gestochen vermutl. für Zwecke der Glaziologie), antiqu. siehe [1].
Siehe auch
- Historische Geologie, Stratigraphie
- Georges Leopold Cuvier, Charles Lyell
- Lyon Playfair, 1. Baron Playfair
Quellen
- Eintrag im Archiv der Royal Society (englisch)
Weblinks
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