- James Island
-
James Island
ab 2011 offiziell: „Kunta Kinteh Island“James Island 2004 Gewässer Gambia (Fluss) Geographische Lage 13° 19′ 2,95″ N, 16° 21′ 41,4″ W13.317486111111-16.3615Koordinaten: 13° 19′ 2,95″ N, 16° 21′ 41,4″ W Fläche 0,35 ha Einwohner (unbewohnt) James Island 2008 James Island, ab 2011 mit dem offiziellen Namen Kunta Kinteh Island, ist eine kleine Binneninsel im Fluss Gambia mit historischer Bedeutung. Sie wurde in die Liste UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Mehr als 15.000 Touristen besuchen pro Jahr die Insel.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
James Island mit einer Fläche von etwa 0,35 Hektar liegt in der North Bank Region vor dem Distrikt Upper Nuimi. Die Insel ist ca. 30 Kilometer von der Flussmündung in den Atlantischen Ozean und ca. fünf Kilometer von dem Dorf Juffure entfernt.
Geschichte
Die ersten Europäer, die den Gambia-Fluss im 16. Jahrhundert befuhren, waren die Portugiesen; sie nannten die kleine Insel Isla de Andrea (englisch St. Andrew's Island).
Herzog Jakob Kettler aus Kurland wollte im 17. Jahrhundert Kolonien am Gambia-Fluss sowie in der südlichen Karibik auf Tobago aufbauen, um Kurland wirtschaftlich zu stärken. Dazu ließ er auf der Insel, die an strategisch günstiger Position im Fluss liegt und nun Jakobs Insel genannt wurde, eine Niederlassung errichten. Vom Jahr 1651 an benutzten die Kurländer die Insel als Handelsstation, bis der Herzog während des Ersten Nordischen Krieges (1655–1660) in schwedische Gefangenschaft geriet und damit die kurze Zeit des kurländischen Kolonialismus zu Ende war.
Die Insel wurde im Jahr 1661 von England übernommen. Die Briten gaben der Insel zu Ehren ihres Königs James II. den Namen James Island. Sie nutzten sie zuerst für den Gold- und Elfenbeinhandel, später für den Sklavenhandel. 1695 wurde die Insel nach einer Schlacht mit britischen Seeleuten von den Franzosen erobert. Sie wurde 1697 zurückerobert, 1702 jedoch erneut von den Franzosen eingenommen. Mit dem Pariser Frieden von 1763 übernahm Großbritannien die Herrschaft über Gambia und damit auch wieder über James Island. Am 18. Februar 1965 wurde Gambia als konstitutionelle Monarchie in das Commonwealth of Nations aufgenommen und am 24. April 1970 in eine Republik innerhalb des Commonwealth umgewandelt.
James Island wurde am 6. Februar 2011 in „Kunta Kinteh Island“ umbenannt.[1]
Weltkulturerbe
Da die Insel als historischer Ort den westafrikanischen Sklavenhandel dokumentiert, zählt sie seit 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit James Island and Related Sites wurden sieben Objekte zusammengefasst. Die Festung Fort James, die auf James Island lag, ist heute nur noch teilweise vorhanden. Teile wurde von den Gezeiten weggeschwemmt, zu sehen sind Mauerreste auf dem Kern der Insel.
Bei den ungewöhnlich heftigen Regenfällen im August bis September 2008, die von Windböen begleitet wurden, wurde unter anderem James Island beschädigt. Auch die Stätten Kerr Batch Stone Circles Museum sowie das Gebäude der Compagnie Française d'Afrique Occidentale wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die Prinz-Claus-Stiftung für Kultur und Entwicklung unterstützte für die Reparatur und Wiederherstellung mit einer gesamten Summe für die drei Stätten von 44.300 Euro.[2]
Belletristik
- Kunta Kinte, eine Hauptfigur in Alex Haleys Roman Wurzeln (im amerikanischen Original Roots, erschienen 1976), wurde dem Buch zufolge über James Island nach Maryland in die Sklaverei verschifft.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ James Island renamed The Daily Observer vom 7. Februar 2011
- ↑ Floods and severe rainfall lead to damage cultural heritage in Gambia, August- September 2008, Zugriff Juni 2010
Weblinks
- Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
- JAMES ISLAND National Centre for Arts & Culture (engl.)
- Illustration von Fort James
James Island und verbundene Stätten: James Island mit Fort James | Six-Gun Battery | Fort Bullen | Ruinen von San Domingo | Überreste einer portugiesischen Kapelle | Gebäude der Compagnie Française d'Afrique Occidentale | Haus des Maurel Frères
Senegambische Steinkreise: Steinkreise von Wassu | Steinkreise von Kerr Batch
Wikimedia Foundation.