Jan Herzog

Jan Herzog

Jan Herzog (* 8. August 1974 in Berlin) ist ein deutscher Ruderer. Sein Verein ist der Ruderklub am Wannsee Berlin. Er ist verwandt mit der bekannten Ruderfamilie El-Qalqili: Joel El-Qalqili und Iradj El-Qalqili sind seine Cousins.

Leben

Herzog kam recht jung durch einen Freund zum Rudern. 1994 nahm er erstmalig im leichten Doppelzweier an einer U23-Weltmeisterschaft teil, 1995 gewann er in derselben Klasse die Silbermedaille.

1996 konnte er dieses Ergebnis im nicht olympischen leichten Doppelvierer mit dem U23-Weltmeistertitel noch verbessern, bis er 1997 in den leichten Riemenbereich wechselte und dort auf Anhieb mit seinen Partnern Martin Weiss, Roland Händle und Markus Mielke die Bronzemedaille im leichten Vierer ohne Steuermann bei der A-Weltmeisterschaft in Aigubelette gewinnen konnte.

1998 wechselte er in den schweren Bereich, fand aber bei der Weltmeisterschaft in Köln keine Berücksichtigung, weshalb er sich für die Fortführung seines von ca. 1995 bis 2004 dauernden Medizinstudiums entschied. 1999 gewann er mit seinem neuen Partner Ike Landvoigt den DRV-internen Frühtest und konnte sich so für einen Rollsitz im Deutschlandachter und somit auch für die Weltmeisterschaft in St. Catherines (Kanada) qualifizieren, wo er aber nur den 10. Platz erreichen konnte und damit die direkte Olympia-Qualifikation verpasste. Nach diesem Ergebnis fand Jan Herzog (ähnlich wie andere erfolgreiche Ruderer) nie wieder Berücksichtigung für den Achter, der nach den Olympischen Spielen mit neuer Besatzung wieder zum nationalen Paradeboot und regelmäßigen Medaillenlieferanten wurde.

2000 konnte Jan Herzog sich als einer von 14 Riemen-Ruderern für die Olympischen Spiele in Sydney qualifizieren (2 im Zweier, 4 im Vierer, 2 Ersatz, sowie ein Leichtgewichtsvierer und zwei Ersatzleute), um dort im Vierer ohne Steuermann den 11. Platz zu erreichen. 2001 entschied sich Herzog unter dem neuen Bundestrainer Dieter Grahn für einen Start im Zweier ohne Steuermann. Dort verpasste er im Halbfinale knapp den Endlauf und konnte mit Ike Landvoigt das B-Finale gewinnen, also den 7. Platz erreichen.

An der Saison 2002 konnte er aufgrund einer Verletzung, die er sich im Wintertrainingslager an der Hand zugezogen hatte, nicht teilnehmen. 2003 konnte er sich ebenfalls nicht für die Weltmeisterschaft qualifizieren und wechselte wiederum für die olympische Saison den Partner, Tobias Kühne aus Hannover, mit dem er wiederum den DRV-internen Frühtest gewann und sich durch die Olympia-Qulifikationsregatta kämpfte.

Bei den Spielen in Athen erreichte er dann überraschend den Endlauf im Zweier ohne Steuermann und konnte dort den sechsten Platz belegen, nachdem er das Halbfinale gewonnen hatte. Zusammen mit seiner WM-Medaille von 1997 war das sein größter Erfolg.

2005 fand er sich bei der Weltmeisterschaft in Japan wieder mit seinem Olympiapartner Tobias Kühne im Zweier ohne Steuermann zusammen und gewann dort wieder das B-Finale. Herzog, der heute in Oxford, UK, studiert, konnte dazu noch sieben nationale Meistertitel erringen. Die Technik erlernte er bei seinem langjährigen Trainer, dem ehemals erfolgreichen Ruderer Bernd Landvoigt.

Internationale Erfolge

  • 1995: 2. Platz Nationscup, Leichtgewichts-Doppelzweier
  • 1996: Nationscupsieger, Leichtgewichts-Doppelvierer
  • 1997: 3. Platz Weltmeisterschaften, Leichtgewichts-Vierer
  • 1999: 10. Platz Weltmeisterschaften, Achter
  • 1999: Sieger Grand Challange-Cup Henley Royal Regatta
  • 2000: 11. Platz Olympische Spiele, Vierer ohne Steuermann
  • 2001: 7. Platz Weltmeisterschaften, Zweier ohne Steuermann
  • 2004: 6. Platz Olympische Spiele, Zweier ohne Steuermann
  • 2005: Weltmeisterschaft in Gifu (Japan) Zweier ohne Steuermann, 7. Platz

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