- Japanisches Heilpflanzenöl
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Nach dem deutschen Arzneibuch (DAB) lautet die Bezeichnung Menthae arvensis aetheroleum und die Deklaration erfolgt als Minzöl. Sie wird auch als japanische Minze bezeichnet und ist Bestandteil des japanischen Heilpflanzenöls (gängige Abkürzung: JHP). Dahinter steckt die Ackerminze (Mentha arvensis). Neben dem billigen Minzöl ist auch das teurere Pfefferminzöl noch von großer wirtschaftlicher Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
Herstellung
Das ätherische Öl wird mittels Wasserdampfdestillation gewonnen mit anschließender teilweiser Abtrennung des Menthols und Rektifizierung. Ein naturbelassenes Ackerminzenöl gibt es nicht, da der natürliche Mentholgehalt für eine Anwendung zu hoch ist und somit abgesenkt werden muss. Die Ackerminze dient zur Gewinnung natürlichen Menthols für die Arznei- und Kosmetikindustrie. Von Mentha arvensis gibt es unterschiedliche Pflanzenzüchtungen, die das Ziel haben, den Mentholgehalt und die ätherische Ölausbeute zu erhöhen. So liegt der Mentholgehalt neuerer Pflanzenzüchtungen bei ca. 90 % der gesamten Ölmenge.
Zusammensetzung
Das ätherische Öl der Ackerminze enthält ca. 55 % Menthol, ca. 20 % Menthon, ca. 5-20% Menthylacetat, Sesquiterpene, Monoterpene und Oxide.
Der Hauptbestandteil Menthol wirkt am Kälte-Menthol-Rezeptor des Gehirns (TRPM8), daher hat das Öl einen (scheinbar) kühlenden Effekt, die Körpertemperatur wird jedoch nicht beeinflusst. Diese Wirkung ist vergleichbar mit der von Capsaicin.
Gefahrenhinweis
Die chemische Hauptkomponente des Öls ist Menthol. In hoher Konzentration wirkt das Öl daher als Betäubungsmittel (Anästhetikum) und schmerzunterdrückend (Analgetikum).
Anwendung des Öls
Innerliche Anwendung bei Blähsucht (Meteorismus), funktionellen Magen-, Darm- (Reizdarm) und Gallenbeschwerden; Katarrhen der oberen Luftwege. Äußerliche Anwendung auf den Schläfen bei Kopfschmerzen und zur Linderung der Symptome von Erkältungen. Mit Hilfe von Inhalation kann festsitzender Husten gelöst und die oberen Atemwege frei gemacht werden. Das Einreiben verspannter Muskelpartien mit Minzöl bewirkt eine Linderung der Beschwerden.
Medizinische Anwendung der gesamten Pflanze
Ackerminze hat nachgewiesene Effekte als Antiseptikum und Antiphlogistikum. Die Extraktion der Wirkstoffe erfolgt durch Einkochen der Blätter und anschließende Ausfilterung durch einen Trägerstoff.
Gegenanzeigen
Ackerminze darf nicht bei Kindern unter 6 Jahren und in der Schwangerschaft angewendet werden. Durch ihre blutdrucksteigernde Wirkung sollten Hochdruckpatienten sie ebenso meiden. Nicht für Bäder geeignet, da sich eine Kältewirkung auf den Körper einstellt, die nur schwer wieder beherrscht werden kann.
Siehe auch
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