- Ametropie
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Ametropie (von altgriechisch ἀμετρία ametría „Missverhältnis“ sowie ὤψ ōps „Auge“)[1] – irreführend "Fehlsichtigkeit" genannt – bezeichnet in der medizinischen Optik den Zustand eines Augapfels, der einen optisch im Unendlichen liegenden Gegenstand bei entspannter Akkommodation nicht scharf auf die Netzhaut abbildet. Es ist der Gegenbegriff zur Emmetropie.
Im Widerspruch zu der von der Bezeichnung „Fehlsichtigkeit“ suggerierten Fehlerhaftigkeit steht die Tatsache, dass die weit überwiegende Mehrzahl aller menschlichen Augen ametrop ist. Es handelt sich bei der Ametropie also meist nicht um einen abnormen Zustand, sondern um eine Normvariante.
Inhaltsverzeichnis
Formen der Ametropie
Hyperopie, Weitsichtigkeit, Übersichtigkeit
Als Hyperopie wird eine Ametropie bezeichnet, wenn das Abbild (des im optisch unendlichen liegenden Gegenstandes (parallel einfallende Lichtstrahlen) bei entspannter Akkommodation hinter die Netzhaut zu liegen kommt, die Bildlage also gestört ist. Die Mehrzahl aller menschlichen Augen ist hyperop. Der Durchschnitt des Brechwerts (der Refraktion) des menschlichen Auges liegt bei etwa +0,5 dpt.
Myopie, Kurzsichtigkeit
Als Myopie wird eine Ametropie bezeichnet, wenn das Abbild des im optisch unendlichen liegenden Gegenstandes bei entspannter Akkommodation vor die Netzhaut zu liegen kommt.
Vereinfacht ausgedrückt beruhen Hyperopie und Myopie darauf, dass das Produkt aus Brechkraft des Augapfels und seiner optisch wirksamen Länge nicht gleich eins ist. Sie werden als "Achsen-Ametropien" zusammengefasst. Unter den abnormen Achsen-Ametropien überwiegt die Myopie.
Astigmatismus, Stabsichtigkeit
Als Astigmatismus bezeichnet man den Zustand eines Augapfels, bei dem parallel einfallende Lichtstrahlen abhängig von ihrer Einfallsebene unterschiedlich stark gebrochen werden. Dabei stehen die Ebenen mit maximaler und minimaler Brechkraft meist senkrecht aufeinander. Als Stärke des Astigmatismus wird die Brechkraftdifferenz zwischen diesen beiden Ebenen angegeben. Ein Astigmatismus bis zu 0,5 dpt ist normal. Ein Astigmatismus, bei dem die Ebenen mit maximaler und minimaler Brechkraft nicht senkrecht zueinander stehen wird als "irregulärer" Astigmatismus bezeichnet.
Weitere Ametropien
Theoretisch denkbar und selten auch anzutreffen sind Ametropien, bei denen parallel einfallende Lichtstrahlen nicht nur abhängig von ihrer Einfallsebene sondern auch abhängig von ihrem Abstand von der optischen Achse unterschiedlich gebrochen werden. Solche Ametropien können als Folge von Erkrankungen der Hornhaut (z. B. Keratokonus), Verletzungen oder Augenoperationen (z. B. Keratoplastik) entstehen.
Korrektur der Ametropie
Ametropien können zur Folge haben, dass das Auge ohne Korrektur nicht seine volle Sehschärfe erreicht. Zur Korrektur stehen Brillen, Kontaktlinsen und die refraktive Chirurgie zur Verfügung. Mit einer Brille lassen sich Achsen-Ametropien und reguläre Astigmatismen korrigieren. Kontaktlinsen ergänzen dieses Spektrum um die irregulären Astigmatismen und geeignete Fälle der weiteren Ametropien. Die refraktive Chirurgie kann je nach eingesetzter Methode unter geeigneten Verhältnissen hohe Achsen-Ametropien und auch irreguläre Hornhautsituationen korrigieren. Hier bestehen jedoch zahlreiche Einschränkungen.
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München/Wien 1965.
Wiktionary: Ametropie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenBitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
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