- JazzBaltica
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JazzBaltica ist ein Jazz-Festival in Schleswig-Holstein, das seit 1991 stattfindet. Zentraler Veranstaltungsort ist Gut Salzau im Kreis Plön.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1991 veranstaltete der Landesmusikrat Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Schleswig-Holstein das erste JazzBaltica unter der Überschrift „Ars Baltica Prolog 1991“. Die Initiative zu JazzBaltica ging vom damaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Björn Engholm aus, der als begeisterter Jazzliebhaber in diesem Projekt eine Möglichkeit der Kooperation sah für das von ihm ins Leben gerufene Projekt Ars Baltica und die Vision von der Wiederbelebung der Hanse-Tradition in einer Zusammenarbeit der Ostseeanrainerstaaten. Veranstaltungsort in den ersten beiden Jahren war Kiel, wo das Festival seinen Anfang mit einem „Paukenschlag“ nahm - einem Konzert für Lyrik, Prosa und Schlagzeug mit Günter Grass und Günter „Baby“ Sommer. Danach entschloss man sich, die zentralen Veranstaltungen in das Landeskulturzentrum Salzau zu legen, wo das Festival seither jedes Jahr im Sommer stattfindet. Weitere Veranstaltungsorte waren und sind Husum, Kiel, Flensburg, Apenrade, Rostock und Lübeck wo im Rahmen von JazzBaltica Konzertabende veranstaltet werden. Wie in einigen anderen Festivals ist auch in JazzBaltica Platz für Projekte, in denen Musiker in Formationen spielen, die es so anderswo nicht gibt oder gegeben hat. Eine Besonderheit des Festivals ist das JazzBaltica-Ensemble, das unter wechselnder musikalischer Leitung mit wechselnden Musikern aus dem deutschen, skandinavischen und baltischen Raum jedes Jahr auftritt. Zu den Leitern gehörten Jazzmusiker und Komponisten wie David Murray, Vince Mendoza, Django Bates, Maria Schneider, Bengt-Arne Wallin, Niels-Henning Ørsted Pedersen & Ole Kock Hansen, Tim Hagans, Conrad Herwig, Lars Danielsson, Wolfgang Haffner, Steven Bernstein und Johannes Enders.[1] [2] [3]
Neben regelmäßig beim Festival gastierenden Musikern finden hier auch weniger bekannte Künstler eine Plattform. Kontinuierlich fördert JazzBaltica Nachwuchsmusiker. Das reicht von Künstlern der schleswig-holsteinischen Szene bis zu talentierten jungen Musikern aus Skandinavien, und den baltischen Staaten.
Seit 2005 wurde JazzBaltica jeweils unter ein besonderes Motto gestellt:
- 2005: „on drums“
- 2006: „on piano“
- 2007: „on trumpet“
- 2008: „on sax“
- 2009: „bigband battle“
- 2010: "twenty years with friends"
- 2011: "piano, piano" remembering esbjörn
Die Finanzierung des Festivals wurde bis 2009 durch Zuschüsse des Landes Schleswig-Holstein gesichert. Weiterhin bestehen Medienpartnerschaften mit 3sat, DLF und dem NDR sowie zahlreichen anderen Sponsoren.
Die Immobilie, das Herrenhaus Salzau steht seit 1. Januar 2011 zum Verkauf.
Strukturen
Die künstlerische und organisatorische Leitung von JazzBaltica lag bis 1999 in Händen von Rainer Haarmann (Kulturministerium SH), Nis-Edwin List-Petersen, Arvid Maltzahn (Landesmusikrat SH) und Christian Stöhrmann (TSBW Husum). Seit 2002 ist das Festival Teil des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Künstlerischer Leiter des Festivals ist Rainer Haarmann.
Förderpreis JazzBaltica
Seit 2008 wird jährlich an herausragende Nachwuchs-Jazz-Musiker - vornehmlich aus dem norddeutschen Raum - der Förderpreis JazzBaltica vergeben. Er ist mit 3000 Euro dotiert. Das Preisgeld wird von der Investitionsbank Schleswig-Holstein gestiftet.[4]
- Preisträger
- 2011 Clara Haberkamp[5][6], Jazz-Pianistin mit eigener Trio Formation
- 2010 hälftig aufgeteilt, an Moritz Baumgärtner Trio[7] sowie Charlotte Greve[8], Altsaxophon und das von ihr geführte Lisbeth Quartett
- 2009 LandesJugendJazzOrchester Schleswig-Holstein
- 2008 Firomanum (Quartett ohne Bandleader)[9]
Literatur
- Rainer Haarmann: JazzBaltica. Murmann, Hamburg 2006, ISBN 3-938017-55-4
- Werke von und über JazzBaltica im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Weblinks
Commons: JazzBaltica – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise, Anmerkungen
- ↑ „Das JazzBaltica Festival zeigte sich dieses Jahr wieder von der besten Seite und unterstrich eindrucksvoll, warum es in der europäischen Festivallandschaft einmalig ist: 100 % Jazz, baltischer Background, viele Premieren und Eigenproduktionen, die erste deutsche live-Übertragung von einem Jazzevent nach langer Zeit - das ist auch in Europa selten - und vor allem ein großes Fest.“ Jazzpodium
- ↑ „das Kleinod unter den Jazzfestivals“ Jazz thing 1997
- ↑ „eine unverwechselbare Identität und ein großes Publikum“. Werner Burkhardt in der Süddeutschen Zeitung
- ↑ Kulturengagement und Sponsoring - Investitionsbank Schleswig-Holstein
- ↑ Clara Haberkamp Trio : Förderpreis finanziert Studioaufnahmen
- ↑ JazzBaltica Förderpreis geht an das Clara Haberkamp Trio
- ↑ Auftaktsession Moritz Baumgärtner Trio
- ↑ JazzBaltica Förderpreis geht an Charlotte Greve
- ↑ Jazzzeitung 3/2008: kurz, aber wichtig: JazzBaltica Förderpreis geht an Firomanum
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