- Amiot 140
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Amiot 140 Typ: Mehrzweck-Kampfflugzeug Entwurfsland: Frankreich Hersteller: Amiot Erstflug: 1931 Indienststellung: Juli 1935 Produktionszeit: 1935 bis 1937 Stückzahl: ~140 Die französische Amiot 140 war ein Mehrzweck-Kampfflugzeug und für den Einsatz als Bomber, Aufklärungsflugzeug und Begleitschutzjäger vorgesehen. Der rechteckige Rumpf, das große nicht einziehbare Fahrwerk und die klobigen Tragflächen gaben diesem Schulterdecker ein markantes Aussehen. Der Grund für die außergewöhnlich dicken Tragflächen war, dass dadurch von innen ein Zugang zu den Triebwerken ermöglicht wurde.
Das Konzept für die Amiot 140 stammt aus dem Jahr 1925 und ging für eine Spezifikation aus dem Jahre 1928 gegenüber der Bleriot 137, Breguet 410 und SPCA 30 als Sieger hervor. Der Erstflug fand jedoch erst am 12. April 1931 statt. Nur ein Exemplar der Amiot 140 wurde unter dieser Bezeichnung gebaut. Später wurden zwei weitere Prototypen gebaut; einer wurde mit Geschütztürmen ausgerüstet (Amiot 141), der zweite wurde mit Gnome-Rhone-14K-Triebwerken mit Turboladern ausgerüste (Amiot 142, Erstflug Januar 1936).
Der Erstflug des Bombers Amiot 143 (bzw. Amiot 143M) fand im August 1934 statt. Diese Variante wurde ab 1935 mit insgesamt etwa 138 Exemplaren in Serie gebaut. Als sie 1940 in den Kriegseinsatz kam, war sie jedoch hoffnungslos veraltet. Dennoch kamen 87 Amiot 143 in den Fronteinsatz. Sie wurden bei den GB I/34 und II/34 im Norden, I/38 und II/38 im Osten eingesetzt und 17 wurden für eine afrikanische Gruppe aufgestellt.
Im französisch-deutschen Sitzkrieg wurden mit Amiot 143 zunächst Flugblätter über dem Deutschen Reich abgeworfen. Nach dem Kriegsbeginn wurden sie vorerst nur für Nachteinsätze gegen deutsche Nachrichtenverbindungen verwendet. Bei einem Tageinsatz gegen einen deutschen Brückenkopf am 10. Mai 1940 bei Sedan wurden 12 von 13 Amiot 143 von Messerschmitt Bf 109 zerstört. Daraufhin wurde sie nur noch als Transportflugzeug eingesetzt. Einige wurden von der II/38 in Syrien eingesetzt und nach der Landung der Alliierten an diese übergeben. Einige wenige wurden von den deutschen Truppen als Transporter geflogen. Nur elf der Flugzeuge verblieben 1943 in der unbesetzten Zone Frankreichs, davon waren nur drei flugfähig.
Die weiterentwickelte Amiot 144 (Erstflug 18. Januar 1936) hatte ein einziehbares Fahrwerk und kleinere Tragflächen, die Amiot 147 ein doppeltes Leitwerk und Hispano-Suiza-12Ydrs-Triebwerke. Die geplanten Amiot 145 mit Hispano-Suiza-14A4- und die Amiot 146 mit Gnome & Rhône-18-Triebwerken wurden nie gebaut. Die Amiot 150, von der 1937 ebenfalls nur ein Exemplar gebaut wurde, war ein Aufklärer und Torpedobomber, bei dem das Fahrwerk gegen Schwimmer ausgewechselt werden konnte.
Liste der mit der Amiot 143 ausgerüsteten Verbände
Der Zeitpunkt der Ausrüstung der Einheit mit dem Typ ist in Klammern angegeben. Die Abkürzung GB steht für Groupe de Bombardement (Bombergeschwader).
- GB I/22 und GB II/22 in Chartres (Sommer 1935 / Januar 1936)
- GB I/34 und GB II/34 in Dugny (1936)
- GB I/35 und GB II/35 in Lyon-Bron (1937)
- GB I/38 und GB II/38 Metz (1938 / 1939)
- GB II/63 in Marrakesch (Frühjahr 1939)
- 12e Demi-Brigade Aérienne in Mourmelon (Oktober 1936)
- 14e Groupe Aérien Autonome (Mai 1937)
Technische Daten
Amiot 140 Kenngröße Daten Länge 17,00 m Flügelspannweite 26,40 m Antrieb zwei Hispano-Suiza 12Nbr mit je 478 kW (650 PS) Höchstgeschwindigkeit 235 km/h Dienstgipfelhöhe 8.000 m Reichweite 800 km Besatzung 4 Mann Leergewicht 4.200 kg max. Startgewicht 5.690 kg Bewaffnung Zwei MG im Bugturm, 2 MG im Deckturm, 1 MG unter dem Rumpf
912 kg BombenzuladungAmiot 142 Kenngröße Daten Länge 17,24 m Höhe 5,13 m Flügelspannweite 24,45 m Tragflügelfläche 92,00 m² Antrieb zwei Hispano-Suiza 12Ybrs mit je 493 kW (670 PS) Höchstgeschwindigkeit 250 km/h Besatzung 5 Mann Amiot 143 Kenngröße Daten Länge 18,24 m Höhe 5,7 m Flügelspannweite 24,5 m Tragflügelfläche 100,0 m² Antrieb zwei Gnome & Rhône 14Kirs mit je 640 kW (870 PS) Höchstgeschwindigkeit 310 km/h Dienstgipfelhöhe 7.900 m Reichweite 1.200 km Besatzung 5 Mann Leergewicht 6.100 kg max. Startgewicht 10.360 kg Bewaffnung ein 7,5-mm-MG MAC 1934 im Bugturm, 1 MG im Deckturm, 1 MG unter dem Rumpf
1.600 kg BombenzuladungAmiot 144 Kenngröße Daten Länge 18,24 m Höhe 5,10 m Flügelspannweite 24,00 m Tragflügelfläche 91,40 m² Antrieb zwei Gnome & Rhône 14Kjrs mit je 625 kW (850 PS) Höchstgeschwindigkeit 295 km/h Dienstgipfelhöhe 8.500 m Reichweite 4.000 km Besatzung 5 Mann Leergewicht 5.800 kg max. Startgewicht 11.500 kg Amiot 150 Kenngröße Daten Länge 18,24 m Flügelspannweite 26,65 m Antrieb zwei Gnome & Rhône 14Kdrs mit je 544 kW (740 PS) max. Startgewicht 10.000 kg Literatur
- Green, William: War Planes of the Second World War, Vol. 7. 3. Auflage, London 1969, S. 76ff
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