- Jean de Brébeuf
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Der heilige Jean de Brébeuf (* 25. März 1593 in Condé-sur-Vire, Normandie; † 16. März 1649 in St. Ignace) war ein französischer Jesuit, der im Gebiet der Wyandot am Huronsee in Kanada das Evangelium verkündete.
Leben
Mit 24 Jahren trat er ins Seminar der Jesuiten in Rom ein, im Februar 1622 wurde er zum Priester geweiht. Am 19. Juni 1625 traf er in Québec in Kanada ein. Durch seine Aufenthalte bei den Indianern und seine langen Berichte über deren Leben wurde er zum ersten Ethnologen der französischen Kolonie.
1626 brach er zu dem Indianerstamm der Huronen auf, bei denen er mit Unterbrechungen bis an sein Lebensende blieb. Auf ihn gehen detaillierte Beschreibungen von Sprache und Gebräuchen zurück einschließlich der heute noch für Indianer als stereotyp geltende Floskel Howgh. Er starb nach Folterungen am Marterpfahl durch Irokesen, nachdem diese bei einem Kampf mit den Wyandot die Missionsstation überfallen hatten.
Sein Weihnachtslied, Jesous Ahatonhia (Jesus, he is born) war ursprünglich in huronischer Sprache verfasst und wird heute noch gesungen, es gilt als das erste kanadische Weihnachtslied überhaupt. Dabei wird der christliche Gott mit dem Ausdruck Manitu bezeichnet, was weit über die Huronen Verbreitung fand. Das Jesuskind liegt dabei in einem Stück Birkenrinde und in Windeln aus Hasenfell, statt Schäfer sind Jäger auf dem Felde und die Heiligen aus dem Morgenland sind durch Häuptlinge von Nachbargebieten ersetzt, die ihm als Geschenke Fuchs- und Biberpelze darbringen.
Der moderne Name des indianischen Lacrosse soll auf Brébeuf zurückgehen, den die verwendeten Schläger an einen Krummstab (La crosse in Französisch) erinnerten. [1]
Am 29. Juni 1930 wurde er nebst anderen Kanadischen Märtyrern durch Papst Pius XI. heilig gesprochen, sein Gedenktag ist der 19. Oktober. Er ist der Schutzheilige Kanadas.
Einzelnachweise
Weblinks
- Jean de Brébeuf. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Biographie (engl.)
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