Ammoniumpikronnitrat

Strukturformel
Allgemeines
Name	Ammoniumpikrat
Andere Namen	Ammonium-2,4,6-trinitrophenolat (systematischer Name) Ammoniumkarbazoat Ammoniumpikronnitrat Explosive D
Summenformel	C6H6N4O7
CAS-Nummer	131-74-8
Kurzbeschreibung	gelber bis roter kristalliner Feststoff mit bitterem Geschmack
Eigenschaften
Molare Masse	246,14 g·mol−1
Aggregatzustand	fest
Dichte	1,719 g·cm−3 [1]
Schmelzpunkt	Zersetzung: 265 °C [1]
Löslichkeit	löslich in Wasser: 10 g·l−1 (20 °C), Ethanol und Aceton
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2] Explosions- gefährlich Giftig (E) (T) R- und S-Sätze R: 3-23/24/25 S: (1/2)-28-35-37-45
WGK	2 – wassergefährdend [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ammoniumpikrat ist das Ammoniumsalz der Pikrinsäure. Es wurde unter anderem im 2. Weltkrieg als militärischer Sprengstoff für Sprengladungen benutzt. Ein Trivialname ist „Explosive-D“.

Herstellung

Man gewinnt Ammoniumpikrat durch Sättigen einer wässrigen Lösung der Pikrinsäure mit Ammoniak. Das Produkt ist rot, bei Lagerung unter Anwesenheit von Wasserdampf geht Ammoniumpikrat in die stabilere gelbe Form über.

Eigenschaften

• Bildungsenthalpie: 389 kJ/mol (1581 kJ/kg)
• Bleiblockausbauchung: 280 cm³/10g
• Bildungsenergie: −1495 kJ/kg
• Sauerstoffwert: −52,0 %
• Stickstoffgehalt: 22,77 %
• Normalgasvolumen: 800 l/kg
• Explosionswärme: 2954 kJ/kg
• Detonationsgeschwindigkeit: 7150 m/s
• Verpuffungspunkt: 320 °C
• Schlagempfindlichkeit: ab 2 kp

Quellen

1. ↑ ^{a b c} Eintrag zu Ammoniumpikrat in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 24. Nov. 2007 (JavaScript erforderlich)
2. ↑ Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Salze der Pikrinsäure“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 30. März 2009 (JavaScript erforderlich)

Literatur

• Rudolf Meyer - Lexikon der Explosivstoffe, Eintrag „Ammoniumpikrat“, Seite 14
• Trivialnamen, CAS: http://www.r-haas.de/v12.html