- Jes Petersen
-
Jes Petersen (* 1936 in Trögelsby bei Flensburg; † 1./2. April 2006 in Berlin) war ein deutscher Galerist und Verleger.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Petersen, der Sohn eines Landwirts, entdeckte jung die Literatur und Kunst der klassischen Moderne für sich - das zu einer Zeit, den 1950er Jahren, als viele Werke, Autoren und Maler in Vergessenheit geraten waren. In Glücksburg gründete er den Verlag Petersen Press, in dem er Bücher u.a. von Raoul Hausmann und Franz Jung herausbrachte. Als Petersen 1962 das ursprünglich 1894 erschienene Buch Das Liebeskonzil von Oskar Panizza neu herausgab, wurde das Buch auf den Index gesetzt und Petersen wegen angeblicher Verbreitung pornografischer Schriften der Prozess gemacht.
In Berlin arbeitete Petersen als Gehilfe des Malers Friedrich Schröder-Sonnenstern. 1977 eröffnete er in der Pestalozzistraße seine Galerie, in der er die Werke vieler junger, noch wenig bekannter Künstler ausstellte, darunter Martin Kippenberger und Dorothy Iannone.
Ab 1987 war er auch wieder als Verleger tätig und brachte u.a. Bücher von Aleister Crowley heraus. In den 1990er Jahren wurde ihm wegen Kokainhandels der Prozess gemacht; Petersen wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
Petersen starb in der Nacht vom 1. auf den 2. April 2006 in Berlin.
Bibliografie
Autor (Auswahl)
- Piero Manzoni. Life and Work. Petersen Press, Berlin 1969
- Andreas Hansen (Hrsg.): Jes Petersens wundersame Reise. Distillery 2005.
- Andreas Hansen (Hrsg.): Jes Petersens wundersame Reise. Distillery 2009. Erweiterte Neuauflage.
Herausgeber (Auswahl)
- Die Pferdearschbetrachtung des Friedrich Schröder-Sonnenstern, München, Hanser 1972
- Die automatische Botschaft, Berlin, Petersen Press 1977
- Strontium. Briefwechsel mit Raoul Haussmann und Franz Jung, Berlin, Basisdruck 2001
Weblinks
Wikimedia Foundation.