Jinriki

Jinriki
Historische Rikscha, Toyota Museum
Rikschas in Japan, Ende des 19. Jahrhunderts
Chinesische Fahrradrikscha 2002 in Freiburg im Breisgau
Fahrradtaxi für zwei Fahrgäste in Hamburg

Rikschas sind kleine, zweirädrige von einem Menschen gezogene Gefährte zur Personenbeförderung. In der letzten Zeit werden auch Rikschas gebaut, die mit einem Fahrrad angetrieben werden. Diese Gefährte heißen dann Fahrradrikscha (auch: Fahrradtaxi).

Traditionell finden Rikschas in Asien Gebrauch, Fahrradrikschas gibt es aber auch in Europa.

In Indien und vielen anderen süd- und südostasiatischen Länder finden sich so genannte „Autorikschas“ oder „Motorikschas“, dabei handelt es sich um Trikes die entweder mit einem Zweitakt oder Dieselmotor betrieben werden. Die handgezogenen Rikschas sind schon fast alle aus dem Straßenbild verschwunden. Auch den Fahrradrikschas droht ein ähnliches Schicksal, nach Ansicht vieler Politiker sei die Arbeit der Rikscha-Wallahs unmenschlich und nicht mehr zeitgemäß. Sie wollen den motorisierten Verkehr nach westlichem Vorbild befördern und verhängen Fahrverbote für die Rikscha-Wallahs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Rikscha ist eine Erfindung, die aus Japan stammt. Jin-riki-sha (jin = Mensch, riki = Kraft, sha = Fahrzeug) bedeutet Menschenkraftwagen. Die chinesische Aussprache der gleichen Zeichen ist „renliche“.

Egon Erwin Kisch beschreibt die Entstehung der Rikscha in seinem Buch „China geheim“ folgendermaßen:

Die Jinrikscha kommt aus Japan, wenn auch ihr Erfinder ein Europäer war. Der Mann, der als erster den Einfall hatte, einem Handwagen einen Stuhl aufzusetzen und diesen Fahrstuhl als öffentliches Verkehrsmittel zu verwenden, war der anglikanische Geistliche Reverend M. B. Bailey, o Segnungen des Westens und der Kirche. Das geschah Anfang der siebziger Jahre in Tokio.
Ein Franzose namens Ménard eilte nach China, nach Schanghai, um eine Konzession für den Rikschaverkehr zu erlangen. Aber die Stadträte der amerikanischen und englischen (später internationalen) sowie der französischen Gemeinde wußten, daß Ersetzung von Tier oder Maschine durch Menschenkraft hierzulande das sicherste Geschäft ist, und dachten gar nicht daran, dem flinken Importeur ein so einträgliches Monopol zu schenken. Sie beschlossen, gegen ansehnliche Steuern zwanzig Lizenzen für je zwanzig Rikschas auszugeben.
Monsieur Ménard hätte über den Umstand, eine dieser Lizenzen zu bekommen, recht froh seine können, wenn, ja wenn er Geld genug gehabt hätte, die zwanzig Karren herstellen zu lassen. Er hatte es nicht, und so mußte er sich mit zwölfen begnügen. Das mißfiel den beiden Stadtverwaltungen, sie wollten jede Lizenz im Interesse ihrer Steuerkasse zwanzigfach ausgenützt sehen. Am 31. März 1875 entzogen sie ihm die Lizenz, ihm dem Pionier der Rikschas, die noch heute, im Zeitalter von Taxi, Privatauto, Autobus, Motorrad und Straßenbahn, der Französischen Konzession jährlich 267966 Tael und dem International Settlement 337030 Tael einbringen!

Die Erfindung war ursprünglich für Europäer in Tokio gedacht, die die engen japanischen Sänften nicht benutzen konnten.

Siehe auch

Weblinks

Quellen


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