- Schottsche Karre
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Schottsche Karre oder Schottische Karre ist die in Hamburg früher gebräuchliche Bezeichnung für eine einachsige Holzkarre, die von Personen geschoben oder gezogen wurde.
Eine Schottsche Karre hat eine etwa 1,5 m² große Ladefläche mit zwei etwa 20 cm hohen Seitenwänden, zwei große, eisenbereifte Holzspeichenräder von circa 80–130 cm Durchmesser und zwei Holme. Damit sie abgestellt werden konnte, verfügte sie über drei feste Eisenbügel, zwei hinten an den Holmen, den dritten vorn.
Unter anderen Kohlenhändler benutzten die Schottsche Karre zur Belieferung ihrer Kundschaft in der näheren Umgebung mit festen Brennstoffen. An Mietstationen waren sie auch für kleine Transporte zu mieten. Von der ärmeren Bevölkerung wurden sie auch bei Umzügen benutzt.
Der Begriff Schottische Karre war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch gängig.[1]
Eine Schottische Karre, die mit einem Weinfass beladen ist, wird im Heimatmuseum von Brunsbüttel[2] gezeigt, eine andere im Auswanderermuseum auf der Hammburger Veddel, weil mit diesen Karren das meist umfangreiche Gepäck der Auswanderer für die Überfahrt zu den Schiffen gebracht wurde; ein Nachbau einer Schottischen Karre steht an der Freitreppe zum Museumshafen in Büsum.
Eine Tarifübersicht über die Preise der Benutzung der Schwebefähre in Osten aus dem Jahr 1929 führt die Schottische Karre ausdrücklich auf. Die Fahrt kostete 40 Reichspfennig, immerhin viermal so viel wie die Überfahrt für eine einzelne Person und zehn Reichspfennige mehr als die Überfahrt für ein Stück Großvieh.[3]
Siehe auch
Siehe auch:
- die eher ostasiatische Rikscha
Einzelnachweise
- ↑ http://www.gunter-hoffmann.de/kindheit.htm
- ↑ http://www.museum-brunsbuettel.de/raeume_o/flur.htm
- ↑ http://www.schwebefaehre-osten.de/index.shtml?presse/internet/content/preise_1929
Weblinks
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