Joachim Bumke

Joachim Bumke

Joachim Bumke (* 31. März 1929 in Berlin; † 4. Oktober 2011[1] ebenda[2]) war ein deutscher germanistischer Mediävist. Er war Professor an der Universität zu Köln.

Nach dem Studium der Germanistik 1947 bis 1953 wurde er 1953 an der Universität Heidelberg mit einer Arbeit über Wernher von Elmendorf zum Dr. phil. promoviert. Anschließend war er bis 1957 wissenschaftlicher Assistent in Heidelberg, wo er sich 1958 mit der Arbeit Wolframs Willehalm: Studien zur Epenstruktur und zum Heiligkeitsbegriff der ausgehenden Blütezeit habilitierte.

Von 1961 bis 1962 war Bumke Assistenz-Professor an der Johns Hopkins University (USA), 1962 wurde er als Professor an die Harvard University berufen, wo er bis 1965 lehrte. Von 1965 bis 1969 war Bumke ordentlicher Professor an der Freien Universität Berlin, anschließend bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1994 ordentlicher Professor an der Kölner Universität. Gleichzeitig war er einer der Direktoren des Instituts für Deutsche Sprache und Literatur der Universität. Nachfolgerin auf Bumkes Lehrstuhl für ältere deutsche Sprache und Literatur wurde seine Schülerin Ursula Peters.

Bumke beschäftigte sich vor allem mit den historischen und kulturellen Grundlagen der mittelalterlichen Literatur.

Schriften

  • Wolframs Willehalm. 1959.
  • Die romanisch-deutschen Literaturbeziehungen im Mittelalter. 1967.
  • Die Wolfram von Eschenbach-Forschung seit 1945. 1970.
  • Ministerialität und Ritterdichtung. 1976.
  • Studien zum Ritterbegriff im 12. und 13. Jahrhundert. 2. Auflage. 1977.
  • Mäzene im Mittelalter. Beck, München 1979, ISBN 3-406-04871-4.
  • Höfische Kultur. 2 Bände. dtv, München 1986, ISBN 3-423-30170-8.
  • Geschichte der deutschen Literatur im hohen Mittelalter. dtv, München 1990, ISBN 3-423-30778-1.
  • Geschichte der mittelalterlichen Literatur als Aufgabe. 1991.
  • Die vier Fassungen der Nibelungenklage. 1996, ISBN 3-11-015076-X.
  • Wolfram von Eschenbach. 8. Auflage. Metzler, Stuttgart 2004, ISBN 3-476-18036-0.
  • Die Nibelungenklage. de Gruyter, 1999, ISBN 3-11-016323-3.
  • Der «Erec» Hartmanns von Aue. de Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018979-8.

Weblink

Einzelnachweise

  1. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Er war König Artus. Der Kölner Altgermanist Joachim Bumke ist tot (10. Oktober 2011)
  2. Nachruf auf Joachim Bumke auf uk-online.uni-koeln.de, abgerufen am 28. Oktober 2011

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