- Joanna Newsom
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Chartplatzierungen Erklärung der Daten Alben[1] Ys DE 98 24.11.2006 (1 Wo.) UK 41 18.11.2006 (1 Wo.) US 134 02.12.2006 (1 Wo.) Have One on Me DE 40 12.03.2010 (3 Wo.) AT 49 19.03.2010 (1 Wo.) CH 75 14.03.2010 (1 Wo.) UK 28 13.03.2010 (3 Wo.) US 75 13.03.2010 (4 Wo.) Joanna Caroline Newsom (* 18. Januar 1982 in Nevada City, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Sängerin, Harfenspielerin und Liedautorin.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Newsom studierte Musik und kreatives Schreiben am Mills College in Oakland, nahe San Francisco. Seit ihrem siebten Lebensjahr spielt sie Harfe und erlangte dabei hohe Virtuosität in einem außergewöhnlichen und in vieler Hinsicht einzigartigem Stil.
Nachdem sie u. a. bei den Gruppen Golden Shoulders and The Pleased Keyboard spielte, verspürte sie 2002 das Bedürfnis, zu ihrem Harfenspiel auch zu singen.
Mit ihren Liedern wurde Newsom schnell zu einer der bedeutendsten Vertreterinnen der neuen, modernen Folk-Bewegung in den USA, die als New Folk, Psychedelic Folk, New Weird America oder Freak Folk bekannt ist. Newsoms Musik vereint diverse Musikrichtungen, wie Indie Pop, Appalachen-Musik und avantgardistische Moderne.
Neben ihrem gefühlvollen Harfenspiel und ihren lyrisch gehaltvollen, avantgardistischen Texten ist die besonders sensible Interpretation ihrer Lieder auffällig. Mit einer hohen Stimmlage und manchmal fast kindlichem Timbre ist Newsom bestrebt, jedem Ton und jeder Silbe durch feine Abstufungen von Intonation und Artikulation einen individuellen Ausdruck zu verleihen.
Zwölf ihrer eigenwilligen Kompositionen versammelte sie 2004 auf ihrem Album The Milk-Eyed Mender, dessen Veröffentlichung hohes Lob nach sich zog, insbesondere bei Musikkritikern. Es fand jedoch auch bei einem breiteren Auditorium Anklang, über den Fankreis spezifischer Musikrichtungen hinaus.
Im November 2006 erschien Newsoms zweites Studioalbum, Ys. Die beiden Buchstaben Y und S kamen als Thema lediglich in einem Traum Newsoms vor, werden aber auf die mythische Stadt Ys in der Bretagne bezogen. Das von Steve Albini produzierte und von Van Dyke Parks orchestral arrangierte Album enthält in über 55 Minuten lediglich fünf Stücke. Newsom verarbeitete darin mehrere besonders schwerwiegende persönliche Erlebnisse und Schicksalschläge der letzten Zeit.[2] Ihre diesbezüglichen Geschichten sind für den Hörer unzugänglich in den Liedtexten chiffriert, aber durch die Komposition wurden sie sehr gut hörbar gemacht. Ys erhielt nach Erscheinen große Aufmerksamkeit und Wertschätzung sowohl im deutschen Feuilleton als auch bei bekannten Webseiten wie Pitchfork Media, Intro, Plattentests.de oder Spiegel Online, die das Album mit Bewertungen am oberen Rand ihrer Skalen feierten.
Im Februar 2010 veröffentlichte Newsom mit dem Dreifachalbum Have One on Me ihr drittes Studiowerk, mit dem sie erstmals Top-40-Platzierungen in Europa erlangte.
Diskografie
Alben
- 2004 – The Milk-Eyed Mender
- 2006 – Ys
- 2010 – Have One on Me (3 CDs)
Mini-Alben
- 2002 – Walnut Whales
- 2003 – Yarn and Glue
- 2007 – Joanna Newsom & the Ys Street Band
Bekannte Lieder
- Sprout and the Bean
- Sadie
- The Book of Right-On
- En Gallop
- Clam Crab Cockle Cowrie
- Bridges and Balloons
- Peach, Plum, Pear
- Flying a Kite
Zitate über Joanna Newsom
„Mit Popmusik hat all dies nur am Rande zu tun. Popmusiker spielen auch kaum Harfe, sie studieren selten Komposition und Creative Writing. Und nur sehr, sehr wenige Popmusiker nehmen jemals eine Platte auf, bei der man nach dem dritten Hören weiß: Etwas Besseres wird es dieser Saison nicht mehr geben.“
– Gregor Kessler, 2006 [3]
„...das neben Radioheads ‚Kid A‘ und Wilcos ‚A Ghost Is Born‘ bedeutendste und berührendste Album dieses Jahrzehnts. […] fünf Songs […], deren Perfektion und Strahlkraft ohne Beispiel sind. […] Ein Leben ohne diese Platte ist keines.“
– Jan Wigger, 2006 [4]
Quellen
- ↑ Chartquellen: DE AT CH UK US
- ↑ Maik Brüggemeyer: Amerikanischer Kontrapunkt. Rolling Stone, Axel Springer Mediahouse München, 12/2006 S. 18
- ↑ Harfenklänge ohne Kitschfaktor. die tageszeitung, 8. November 2006
- ↑ Die wichtigsten CDs des Jahres. Der Spiegel, 19. Dezember 2006
Weblinks
Commons: Joanna Newsom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Fanseite (englisch)
- Hendrik Lakeberg: Das Klima im Hirn. Interview, in: Zuender, Netzmagazin der Zeit, 2006, Nr. 46.
- Gregor Kessler: Harfenklänge ohne Kitschfaktor. in: die tageszeitung, 8. November 2006.
- Rob Young: Joanna Newsom. (englisch) In: The Wire, 31. Oktober 2006.
- Ulrich Rüdenauer: Die heilige Joanna der Schlosshöfe. in: die tageszeitung, 11. März 2010.
Kategorien:- Sänger
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- Harfenist
- US-amerikanischer Musiker
- Geboren 1982
- Frau
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