- Appalachen
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Appalachen Ausdehnung der Appalachen
Blick in die Blauen Berge am Blue Ridge Mountain Parkway
Höchster Gipfel Mount Mitchell (2.037 m) Lage Ost-USA, Seeprovinzen in Kanada Koordinaten 36° N, 82° W35.764722222222-82.2652777777782037Koordinaten: 36° N, 82° W Die Appalachen (englisch Appalachian Mountains; französisch Les Appalaches) sind ein bewaldetes Mittelgebirge im Osten Nordamerikas, das sich über eine Länge von 2.400 km von der kanadischen Provinz Québec bis in den Norden des US-amerikanischen Bundesstaates Alabama erstreckt. Sie entsprechen dem nordamerikanischen Teil einer Bergkette, die erdgeschichtlich älter ist als der Atlantik und ihre europäische Fortsetzung in den Grampian Mountains in Schottland und an den Bergketten des nördlichen Skandinaviens findet. Die Appalachen haben ein Alter von ca. 400 Millionen Jahren und gehören im Vergleich mit den jungen Kettengebirgen des Himalaya, der Rocky Mountains und der Alpen zu den älteren Gebirgen der Erde. Benannt sind sie nach dem indigenen Stamm der Apalachee. Eine Zusammenfassung und Beschreibung der Region als kulturellem Raum erfolgt unter dem Begriff Appalachia.[1]
Inhaltsverzeichnis
Gliederung von Westen nach Osten
- Appalachen-Plateau, bestehend aus horizontal lagernden Schichten des Karbon mit bedeutenden Kohleflözen
- Valley and Ridge-Zone, mit Längstälern, Durchbruchstälern (Valleys) und Gebirgsketten (Ridges) und Great Valley (großes, von mehreren Flussläufen durchzogenes Längstal von Alabama bis zum Hudson, verkehrstechnisch von großer Bedeutung)
- Blue Ridge Mountains, Kristalline Hauptzone mit Black Mountains (mit Mount Mitchell, in North Carolina) und Great Smoky Mountains (mit dem gleichnamigen Nationalpark zwischen Tennessee und North Carolina und Ausläufern bis nach Virginia und Kentucky, erreichen Höhen von über 2000 m)
- Piedmont (200–500 m ü. M.), Fußzone der Appalachen, reich an Bodenschätzen (Kohle, Eisenerz), auf deren Basis sich dort die Schwerindustrie in Pittsburgh und Birmingham ansiedelte
Im Westen der Appalachen liegen das Allegheny-Plateau und das Cumberland-Plateau.
Höchste Berge
- Mount Mitchell, 2037 m (North Carolina)
- Clingman’s Dome, 2025 m (North Carolina, Tennessee)
- Mount Washington, 1917 m (New Hampshire)
- Mount Rogers, 1746 m (Virginia)
- Mount Marcy, 1629 m (New York)
- Mount Katahdin, 1606 m, (Maine)
- Spruce Knob, 1482 m (West Virginia)
- Mont Jacques-Cartier, 1268 m, (Québec, Kanada)
Historische Bedeutung
Historisch gesehen waren die Appalachen für die ersten Einwanderer die erste Hürde auf dem Weg nach Westen. 1763, am Ende des Siebenjährigen Krieges, setzte Großbritannien den Hauptkamm der Appalachen als Grenze der weißen Besiedlung als Geste für die mit ihm verbündeten Indianervölker fest. Die Königliche Proklamation von 1763 besagte, dass die Beziehungen zwischen britischen Siedlern und Indianern fortan durch Trennung (segregation) und nicht durch Interaktion (interaction) bestimmt sein solle. [2] Dies wurde jedoch schon in den 1770er-Jahren durch die Besiedelung Kentuckys unter der Leitung von Daniel Boone durchbrochen. Bei ihrer vermessungstechnischen Erschließung wirkte der spätere General und 1. Präsident der USA, George Washington, als Geometer mit.
Geographische Einordnung
Die Appalachen sind Teil eines noch größeren Systems von Bergketten, welches sich in Schottland (Kaledonien), Norwegen und Grönland fortsetzt und durch das Aufbrechen des Nordatlantik aufgetrennt ist. Die Ausläufer der Appalachen ziehen sich von Mississippi bis nach Kanada (Neufundlands Long Range Mountains) an der Ostseite des nordamerikanischen Kontinents hin, sehr ähnlich wie dies die Rocky Mountains an der Westseite des Kontinents von Mexiko bis Alaska tun. Diese Konstellation führt dazu, dass die kalte Luft aus dem Norden, von der Hudson Bay kommend, im Süden über dem Golf von Mexiko auf warme Luft trifft und sich besonders im Mittleren Westen der USA die bekannten Tornados mit teilweise katastrophalen Auswirkungen bilden können.
Erschließung
Die Appalachen bieten gute Wander- und Tourenmöglichkeiten, darunter
- Der Appalachian Trail, mit 3.440 km einer der längsten Wanderwege der Welt, der die gesamten Appalachen durchzieht.
- Der Blue Ridge Parkway, eine malerische Landstraße, die an den Great Smoky Mountains im Süden beginnt und mit ihrer nördlichen Fortsetzung, dem Skyline Drive durch den Shenandoah National Park die Höhe Washingtons erreicht.
- Der Great-Smoky-Mountains-Nationalpark im Süden.
- Die Natural Bridge in Virginia, eine 66 m hohe und 27 m breite Naturbrücke, die in einigen Aufstellungen zu den Sieben Weltwundern der Natur gezählt wurde.
Siehe auch
- Acadische Gebirgsbildungsära (Gebirgsbildung der Appalachen)
- Variszische Orogenese (die Fortsetzung der Gebirgsbildung der Appalachen nach Europa)
- White Mountains (New Hampshire), Green Mountains (Vermont), Longfellow Mountains (Maine)
Weblinks
Commons: Appalachen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ The Appalachian Region - Appalachian Regional Commission
- ↑ Colin Gordon Calloway: The Scratch of a Pen, 1763 and the Transformation of North America, Oxford University Press, 2006, Seite 92 ff
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