- Jochen Schweitzer
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Jochen Schweitzer (* 1954 in Göttingen) ist ein deutscher Psychologe, Psychotherapeut, Hochschullehrer und Autor.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach dem Studium der Psychologie und Rechtswissenschaften in Göttingen und Gießen und einer familientherapeutischen Ausbildung in Cambridge, USA arbeitete er zunächst in der Jugendpsychiatrie Weinsberg und anschließend am Institut für Psychoanalytische Grundlagenforschung und Familientherapie der Universität Heidelberg bei Helm Stierlin. 1996 wechselte er als stellvertretender Leiter ans Institut für Medizinische Psychologie. Er war Mitbegründer der Internationalen Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST) und des Helm-Stierlin-Institut und ist seit 2003 als außerplanmäßiger Professor Leiter der "Sektion Medizinische Organisationspsychologie".
Wirken
Jochen Schweitzer betreibt seit 1980 systemische Therapie und Beratung in Deutschland - als publizierender Praktiker, Praxisforscher und Vernetzer der systemischen Szene. Sein klinischer Schwerpunkt war und ist die Entwicklung systemischer Konzepte für die stationäre Jugendpsychiatrie, Psychosomatik, Allgemeinpsychiatrie, Gemeindepsychiatrie und Jugendhilfe. Diese Erfahrungen und seine Lehrtätigkeit flossen 1996 zusammen in das mit Arist von Schlippe verfasste "Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung" (Vandenhoeck & Ruprecht), das derzeit wohl meistverkaufte Psychotherapie-Lehrbuch im deutschen Sprachraum. Ihm folgte 2006 ein Band II mit dem Untertitel "Das störungsspezfische Wissen". Die von ihm miterarbeitete Expertise "Die Wirksamkeit systemischer Therapie/ Familientherapie" trug wesentlich zur wissenschaftlichen Anerkennung der systemischen Therapie als evidenzbasiertem Verfahren bei.[1] 2007 wurde er zum Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) gewählt. Seit etwa 2000 wandte er sich verstärkt der Organisationsberatung zu und baute am Universitätsklinikum Heidelberg eine "Sektion Medizinische Organisationspsychologie" auf.[2] Diese beschäftigt sich neben der systemischen Krankenhausberatung mit der Bewältigung stressvoller Transformationsprozesse im Gesundheitswesen. Derzeit untersucht er dort mit Kolleginnen Schritte zu einer "Organisationskultur des positiven Alterns in Großbetrieben".[3]
Arbeitsschwerpunkte
Früher vor allem systemische Familientherapie bei körperlichen, psychiatrischen und Verhaltensstörungen; derzeit Organisationsentwicklung und -beratung im Gesundheitswesen.
Privates
Jochen Schweitzer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Heidelberg
Publikationen (Auswahl)
- Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung. Gemeinsam mit Arist von Schlippe Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1996; 2007 (10.Auflage, Übersetzungen in 7 Sprachen). ISBN 352545659X
- Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung II: Das störungsspezifische Wissen. Gemeinsam mit Arist von Schlippe. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 2006; 2007 (2., Auflage). ISBN 3525462565
- Die unendliche und die endliche Psychiatrie: Zur (De-)Konstruktion von Chronizität. Gemeinsam mit Bernd Schumacher. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme-Verlag 1995. ISBN 3927809543
- Gelingende Kooperation. Systemische Weiterbildung in Gesundheits- und Sozialberufen. Weinheim: Juventa 1998. ISBN 3779913941
- Therapie dissozialer Jugendlicher. Weinheim: Juventa 1987. ISBN 3779906767
- Wenn Krankenhäuser Stimmen hören. Gemeinsam mit Elisabeth Nicolai und Nadja Hirschenberger. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 2005. ISBN 3525462298
Nachweise
- ↑ http://www.disa-dresden.de/wp-content/hogel/sg-09-01.pdf
- ↑ http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Sektion-Medizinische-Organisationspsychologie.105479.0.html
- ↑ http://idw-online.de/pages/de/news294011
Weblinks
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