Johann August Wirth

Johann August Wirth
Johann Georg August Wirth

Johann Georg August Wirth (* 20. November 1798 in Hof (Saale); † 26. Juli 1848 in Frankfurt am Main) war ein politischer Schriftsteller des Vormärz. Er ist Vater Max Wirths.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er studierte an der Universität Erlangen Jura, wo er 1817 Mitglied in der Landsmannschaft, später Corps Franconia und am 1. Dezember 1817 einer der Mitbegründer der Erlanger Urburschenschaft, heute Burschenschaft der Bubenreuther, wurde. Sodann praktizierte er zuerst in Schwarzenbach an der Saale und seit 1823 in Bayreuth. Seine juristische Karriere scheiterte jedoch. Er konnte die Promotionsgebühren nicht bezahlen. Aus diesem Grund zog er 1831 nach München und übernahm die Redaktion der regierungstreuen Cottaschen Zeitschrift Das Inland. Bald darauf wechselte er die politische Richtung und gründete die „Deutsche Tribüne“. Er geriet durch Verfolgungen immer weiter in die äußerste politische Linke. Er nutzte die Lücken der Zensur und votierte stets für die Stärkung der bürgerlichen Rechte. Anschließend ging er nach Rheinbayern. Die politische Zensur verhinderte auch hier seine Arbeit. Im März 1832 wurde seine Zeitung vom damaligen Bundestag verboten. Er organisierte Ende Mai 1832 das Hambacher Fest mit. Nach einer Rede vor vielen tausend Menschen, in der er zur Bildung eines Bundes der Patrioten aufgerufen hatte, kam Wirth in Untersuchungshaft und wurde nach Zweibrücken gebracht.

Im Gefängnis verfasste er eine Flugschrift mit seinen politischen Ideen mit dem Titel: Die politische Reform Deutschlands. Im Juni 1833 wurde er von einem Geschworenengericht in Landau freigesprochen. Im November 1833 verurteilte ihn das Zuchtpolizeigericht wegen Beleidigung inländischer und ausländischer Behörden zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe. Er wurde in Kaiserslautern inhaftiert. Im dortigen Gefängnis schrieb er die Fragmente zur Kulturgeschichte der Menschheit (Kaiserslautern 1835, 2 Bde.). Nach seiner Freilassung im Dezember 1835 wurde er nach Passau gebracht, um dort noch eine Kontumazstrafe abzusitzen. Ihm gelang jedoch die Flucht. Ende Dezember 1836 kam er nach Frankreich und 1839 nach Thurgau. Dort redigierte er die in Konstanz erscheinende Deutsche Volkshalle und die Geschichte der Deutschen (Stuttgart 1843-45, 4 Bde.; 4. Aufl., fortges. von Zimmermann, 1860-62). 1847 zog er nach Karlsruhe. In den preußischen Fürstentümern wurde er in die deutsche Nationalversammlung gewählt, verstarb jedoch kurz darauf am 26. Juli 1848 in Frankfurt.

Denkmal

Die Stadt Hof (Saale) hat zum 150. Todestag ein Denkmal errichtet, das die Person Wirths ehrt, indem es sein Wirken als Kämpfer für die Pressefreiheit zum Inhalt macht. Es wurde von dem Bildhauer Andreas Theurer geschaffen und hat die Gestalt einer am Boden liegenden, wellenförmigen Zeitungsseite. Die Oberfläche besteht aus schwarzen und weißen Pflastersteinen, deren Gefüge an ein Schriftbild erinnert. Die Pixelschrift stellt den Bezug zur Gegenwart her und lässt den Titel „Deutsche Tribüne“ als Ausschnitt erkennen. Es fehlt das „D“ von „Deutsch“, damit Wirths Ringen um die deutsche Einheit nicht mit dumpfem Nationalismus in Verbindung gebracht wird. Vor der Einweihung merkte der damalige Bundespräsident Roman Herzog an: „Damit wird sich die Zahl der republikanischen Denkmäler in Deutschland verdoppeln".

Literatur

  • Elisabeth Hüls: Johann Georg August Wirth (1798 - 1848), ein politisches Leben im Vormärz. Droste-Verlag, Düsseldorf 2004. ISBN 3-7700-5256-0
  • Michail Krausnick: Johann Georg August Wirth: Vorkämpfer für Einheit, Recht und Freiheit. Beltz-Verlag, Weinheim 1997. ISBN 3-88679-289-7
  • (11 Autoren): Johann Georg August Wirth (1798 - 1848): Ein Revolutionär aus Hof (Seine Person - seine Zeit - seine Wirkungen). Verlag des Nordoberfränkischen Vereins für Natur-, Geschichts- und Landeskunde, Hof 1999. ISBN 3-928626-32-9

Weblinks


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