- Johann Friedrich La Trobe
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Johann Friedrich Bonneval de La Trobe (* 30. Mai 1769 in Chelsea, England; † 19. Dezember 1845 in Tartu, Livland) war ein deutschbaltischer Komponist hugenottischer Abstammung.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Johann Friedrich La Trobe stammte aus einer provonçalischen Hugenottenfamilie. Als sein Vater starb, übersiedelte er jung nach Deutschland. Er lernte Musik an der Schule der Herrnhuter Brüdergemeine in Niesky bei Görlitz und von 1787 bis 1790 am Seminar der Herrnhuter in Barby an der Elbe. Anschließend studierte er Medizin an der Universität Jena, wo er 1795 sein Examen ablegte.
Ab 1793 war La Trobe im Baltikum tätig: als Hauslehrer, Arzt, Kirchenvorsteher, Richter, Gutsverwalter und Organist. Stationen waren unter anderem Heimtali, Põltsamaa, Võisiku und Pilistvere. Ab 1829 lebte er im livländischen Tartu, wo er sich stark im Musikleben der Universitätsstadt engagierte. Er gründete dort verschiedene Musik- und Liedervereine sowie 1835 die Gesangsakademie.[1]
La Trobe ist der Nachwelt vor allem als Komponist im Bewusstsein geblieben. Aus seiner Feder stammen etwa 200 Werke. Bekannt sind vor allem seine Deutschen Lieder (vier Bände, 1826-1846), die Chorwerke Agnus Dei (1829) und Stabat Mater (1830), einige Violinensonaten, zwölf Klaviervariationen und drei Divertimenti.
Privatleben
Die Tochter Johann Friedrich La Trobes, Sophie, heiratete den deutschbaltischen Juristen, Publizisten und Komponisten Woldemar von Bock (1816-1903).
Literatur
- Woldemar von Bock: "Blätter der Erinnerung an J. Fr. La Trobe, den Künstler und den Menschen." In: Inland 10, 13, 21 (1848)
- Avo Hirvesoo: "Johann Friedrich Bonneval de La Trobe. Põlvnemisi. Daatumeid. Fakte." In: Teater. Muusika. Kino. 12 (1995)
Weblinks
- Lebenslauf (deutsch)
- Hörbeispiele Orgelwerke (Organist: Martin Rost)
Einzelnachweise
- ↑ Eesti Elulood. Tallinn: Eesti Entsüklopeediakirjastus 2000 (= Eesti Entsüklopeedia 14) ISBN 9985-70-064-3, S. 225
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