- Johann Friedrich Meckel
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Johann Friedrich Meckel auch der Ältere (* 31. Juli 1724 in Wetzlar; † 18. September 1774 in Berlin) war ein deutscher Mediziner und Anatom.
Leben
Johann Friedrich Meckel d. Ä. war der Sohn des Juristen Philipp Ludwig Meckel, Rat und Geheimsekretär des Fürsten von Nassau-Idstein, und dessen Frau Maria Magdalena Moeller, der Tochter des Mediziners Georg Christoph Moeller, Professor in Gießen.[1] Beide heirateten um 1720, aus ihrer Ehe gingen fünf Kinder hervor.[2]
Nachdem sich Johann Friedrich Meckel in Göttingen in Jura eingeschrieben hatte, wechselte er dann zur Medizin. In Göttingen fielen neben den medizinischen Interessen auch botanische Studien bei dem Physiologen Albrecht von Haller. Unter der Anleitung seines Doktorvaters von Haller schrieb er im Jahre 1748 seine Dissertation Tractatus anatomico-physiologicus de quinto pare nervorum cerebri. Auf Wunsch seines Vaters ging er 1743 nach Berlin, um unter August Buddeus (1696–1753) (siehe auch Rothe Apotheke) anatomische Kurse zu belegen und die medizinische Praxis zu erlernen. Nach zwei Jahren qualifizierte er sich zum Prosektor. 1745 kam er erneut nach Göttingen, um unter von Hallers Anleitung sich verstärkt mit Osteologie und Gefäßanatomie auseinanderzusetzen.[1] 1748 fand Meckel seinen Weg nach Berlin zurück und ließ sich dort als Physikus nieder. Ein Jahr später folgte er den Ruf Friedrichs des Großen (1712–1786) und wurde Mitglied der Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften. Johann Friedrich Meckel d. Ä. wurde 1753 Professor der Anatomie des Collegium medico-chirurgicum in Berlin. Dieses Collegium war 1723 als eine Erweiterung des Theatrum anatomicum entstanden und ist Vorläufer der dortigen medizinischen Fakultät. Aus Meckels anatomischer Sammlung gingen Präparate in die spätere Meckelsche Sammlung über. Er fertigte anatomische Präparate an, so etwa Korrosionspräparate und Wachs-Injektionspräparate. Am 20. Februar 1750 wurde Meckel durch das Drängen seines Lehrers Buddeus in die Nachfolge von Johann Friedrich Cassebohms (1699–1743) zunächst als zweiter Professor der dortigen Anatomie berufen. Nach dem Tode von Buddeus übernahm J.F. Meckel im Dezember 1753 auch die erste Professur für Anatomie am Collegium medico-chirurgicum, außerdem erhielt er die Lehrstühle für Botanik und Geburtshilfe.
Wissenschaftliche Arbeit
Der Neuroanatomie galt sein großes Interesse. Im Jahre 1748 beschrieb er den V. Hirnnerven oder Trigeminus-Nerv in seinem genauen Verlauf. Ferner ist nach ihm ein parasympathisches Ganglion unter dem Namen Meckel-Ganglion (Ganglion pterygopalatinum) in der gleichnamigen Grube (Fossa pterygopalatina) benannt.
Werke (Auswahl)
- Johann Friedrich Meckel: De quinto pare nervorum cerebri. Göttingen 1748.
- Johann Friedrich Meckel: Nova experimenta et observationes de finibus venarum et vasorum lymphat. Berlin 1771.
- Johann Friedrich Meckel: Opvscvla Anatomica De Vasis Lymphaticis. Dissertatio Epistolaris De Vasis Lymphaticis. Berolini Et Stralsvndiae 1772
Literatur
- Nikolaus Rüdinger: Meckel von Hemsbach, Johann Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 159–162.
- Sabine Schwarz: Die anatomische Privatsammlung der Anatomenfamilie Meckel unter besonderer Berücksichtigung ihres präparationstechnischen Profils. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle 2000. (Dissertation)
Weblinks
- Meckel, Johann Friedrich: Opvscvla Anatomica De Vasis Lymphaticis. Dissertatio Epistolaris De Vasis Lymphaticis[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b Sabine Schwarz: Die anatomische Privatsammlung der Anatomenfamilie Meckel unter besonderer Berücksichtigung ihres präparationstechnischen Profils. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle 2000. (Dissertation)
- ↑ Rüdiger Schultka: Anatomie und anatomische Sammlungen im 18. Jahrhundert: anlässlich der 250. Wiederkehr des Geburtstages von Philipp Friedrich Theodor Meckel (1755–1803). Lit, Münster/Berlin 2007, ISBN 978-3-8258-9755-0
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