- Johann Gottlob Benjamin Pfeil
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Johann Gottlob Benjamin Pfeil (* 10. November 1732 in Freiberg; † 28. September 1800 in Rammelburg) war ein deutscher Jurist und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er besuchte das Gymnasium in Chemnitz und studierte ab 1752 an der Universität Leipzig Rechtswissenschaft. Im Jahr 1763 wurde er Hofmeister beim jungen Karl August Freiherr von Friesen auf Schloss Rammelburg. Nach seiner Promotion zum Dr. jur. (1768) wurde er Justizrat und Amtmann zu Rammelburg.
Persönlich bekannt war er mit Goethe, der sich von Pfeil auch stilistisch beeinflussen ließ. Seit 1793 war er Mitglied der „Akademie gemeinnütziger Wissenschaften“ in Erfurt.
Pfeil ist an der Einführung zweier neuer literarischer Stilrichtungen in Deutschland beteiligt: Zusammen mit Lessings „Miß Sara Sampson“ (1755) begründet seine „Lucie Woodvil“ (1756), ein „bürgerliches Trauerspiel der Abschreckung“, das neue Genre des bürgerlichen Trauerspiels. Und sein „Versuch in moralischen Erzählungen“ (1757) bringt englische und französische Erzähltraditionen nach Deutschland. Die Botschaft der Tugend ist dabei wichtiger als die Originalität.
Er war verheiratet mit Johanna Groß († 17. August 1777) aus Leipzig, mit der er zwei Kinder hatte. In zweiter Ehe heiratete Pfeil am 29. September 1778 Eva Clara Johanna Leonardine Göckingk († 5. Dezember 1792), die Schwester des Dichters und Nationalökonomen Leopold Friedrich Günther von Goeckingk (1748-1828).
Pfeil starb an einem Schlaganfall und wurde am 1. Oktober 1800 auf dem Friedhof der Freiherren von Friesen begraben.
[1]==Werke==
- Lucie Woodvill, Trauerspiel, 1756. - Neuauflage, hg. v. Dietmar Till: Wehrhahn Verlag, Hannover 2006, ISBN 3-932324-86-2
- Versuch in moralischen Erzählungen, Lankischens Buchhandlung, Leipzig 1757. - Neuauflage hg. v. Alexander Kosenina: Röhrig Verlag, St. Ingbert 2006, ISBN 3-86110-361-3
Literatur
- Erich Schmidt: Pfeil, Johann Gottlob Benjamin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 655–657.
- Dirk Sangmeister: Sehr christlich, sehr langweilig: „Die glückliche Insel“ (1781). Wie Johann Gottlob Benjamin Pfeil die „Insel Felsenburg“ fortzuschreiben versuchte. In: Jahrbuch der Johann-Gottfried-Schnabel-Gesellschaft 8, 2004-2005, (Schnabeliana 8, ISSN 1430-7014), S. 115-124.
Weblinks
- Literatur von und über Johann Gottlob Benjamin Pfeil im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Johann Gottlob Benjamin Pfeil bei Zeno.org
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
Einzelnachweise
- ↑ D. Johann Gottlob Benjamin Pfeil: Preisschrift von den besten und ausführbarsten Mitteln dem Kindermord abzuhelfen ohne die Unzucht zu begünstigen mit Zusätzen und einem sechsfachen Anhang dahin einschlagender Materien.- Leipzig, Weidmannsche Buchhandlung 1788
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