- Johann Heinrich Bartels
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Johann Heinrich Bartels (* 20. Mai 1761 in Hamburg; † 1. Februar 1850 in Hamburg) war Gelehrter und Bürgermeister von Hamburg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Vater war Claes Bartels (1726-1806). Dieser war Zuckerbäcker und Kaufmann, sowie seit 1797 Oberalter. Die Mutter war Katharina Maria (geb. Seelandt).
Bartels studierte zunächst Theologie und orientalische Sprachen in Göttingen. Ursprünglich für die kirchliche Laufbahn vorgesehen, erkannte er schließlich den Mangel an Berufung. Er unternahm stattdessen 1785 eine Reise nach Italien. Über Nürnberg, Regensburg, Wien, Triest reiste er nach Venedig. Im Dezember verlobte er sich dort mit Regina von Reck. Im Rahmen der Reise betrieb Bartels archäologische, kunstgeschichtliche aber auch naturwissenschaftliche und statistische Studien. Daraus ging später seine Veröffentlichung „Briefen über Calabrien und Sicilien“ hervor. Bartels wurde daraufhin Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Akademien. In der Fachwelt machten seine Studien Eindruck und ihm wurde eine Professur angetragen. Bartels lehnte ab und studierte stattdessen Rechtswissenschaften und promovierte in Göttingen zum Dr. jur. Im Jahr 1792 heiratete er Marietta von Reck. Die Schwester seiner Frau Johanna Magdalena von Reck heiratete Amandus Augustus Abendroth.
Nach der Rückkehr nach Hamburg war er Rechtsanwalt und Armenvorsteher. Im Jahr 1798 wurde er zum Senator gewählt. In der Zeit der französischen Besetzung war Bartels Kammerpräsident des kaiserlichen Gerichtshofes in Hamburg. Außerdem war er Mitglied des Munizipialrat und Vorsteher der Wohltätigkeits- und Strafanstalten.
Nach dem Ende der Franzosenzeit spielte Bartels eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung der alten Verfassung und der Reorganisation der Polizei.
Bartels war Freimaurer und seit 1820 Ehrengroßmeister der Großloge von Hamburg. Seit 1820 war er Bürgermeister der Stadt. Außerdem war er von 1821 bis 1844 Präsident des Obergerichts. Bartels spielte eine führende Rolle im Senat und war Verfechter der alten Verfassung von 1712. In zahlreichen Schriften trat er für die überkommene Ordnung ein. Bartels war ein Gegner der Revolution von 1848.
Ein Enkel von Bartels war Edward Banks.
Schriften
- Briefe über Kalabrien und Sizilien. Göttingen, 1791 Digitalisat
- Der Hamburgische Bürgermeister Heinrich Meurer, beider Rechte Licentiat, oder Darstellung und Beurtheilung seiner öffentlichen Wirksamkeit. Eine biographische Skizze aus den letzten dreißig Jahren des siebzehnten Jahrhunderts, als Beitrag zur Hamburgischen Geschichte jener Zeit. Campe, 1836
Ehrungen
Das letzte Feuerschiff auf der Position Elbe 2 wurde als Bürgermeister Bartels nach ihm benannt.
Literatur
- Otto Beneke: Bartels, Johann Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 86 f.
- Hans W. Hertz: Bartels, Johann Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 597 f.
Weblinks
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