- Johann Heinrich Reitz
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Johann Henrich Reitz (* 1665 in Oberdiebach; † 25. November 1720 in Wesel) war ein deutscher pietistischer Schriftsteller und Bibelübersetzer.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Reitz wurde während seiner Studienzeit in Bremen von Theodor Undereyck beeinflusst. Als reformierter Pfarrer war er ab 1681 in Freinsheim bei Dürkheim tätig. Die französischen Kriegsunruhen vertrieben ihn wie andere Reformierte, und schließlich gelangte er nach Braunfels. 1697 sollte er den auf dem Greifenstein gefangenen Balthasar Christoph Klopfer bekehren, schlug sich jedoch ebenso wie Heinrich Horch auf die Seite dieses separatistischen Schwärmers. Reitz wurde deshalb des Landes verwiesen und ging nach Frankfurt am Main, 1699 nach Herborn und Eschwege, wo er mit Heinrich Horch und Samuel Heinrich König zusammenarbeitete. 1703 gab er eine neue Übersetzung des Neuen Testaments heraus. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Wesel, wo er eine Privatschule leitete und einige Schriften verfasste. Er betonte das innere Glaubensleben und die Wiedergeburt.
Werke
- Moses et Aaron seu civiles et ecclesiastici ritus Hebraeorum (aus dem Englischen des Thomas Goodwin übersetzt), Bremen, 1679
- Kurtzer Vortrag Von der Gerechtigkeit, Die wir Auß und in JEHOVA durch den Glauben haben, 1701
- Das Neue Testament Unsers Herren Jesu Christi Auffs neue aus dem Grund verteutschet, Offenbach, 1703
- Fürbild der heilsamen Worte vom Glauben und Liebe, Büdingen, 1705
- Historie der Wiedergebohrnen, 1717
- Nachdruck: Historie der Wiedergebohrnen. Vollständige Ausgabe des Erstdrucks aller 7 Teile der pietistischen Sammelbiographie (1698-1745) mit einem werkgeschichtlichen Anhang der Varianten und Ergänzungen aus den späteren Auflagen. Hrsg. von Hans-Jürgen Schrader, Tübingen: Niemeyer 1982 (Deutsche Neudrucke: Reihe: Barock; 29) ISBN 3-484-16029-2
- Reise von Konstantinopel nach Jerusalem und dem Lande Kanaan, 1719
Literatur
- Johann Henrich Reitz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 170–172.
- Hans-Jürgen Schrader: Literaturproduktion und Büchermarkt des radikalen Pietismus. Johann Henrich Reitz’ „Historie der Wiedergebohrnen“ und ihr geschichtlicher Kontext, Göttingen, 1989
- Douglas H. Shantz: "Back to the Sources: Gottfried Arnold, Johann Henrich Reitz and the Distinctive Program and Practice of Pietist Historical Writing." In C. Arnold Snyder, ed. Commoners and Community: Essays in Honour of Werner O. Packull. Kitchener 2002. pp. 75-99.
- Ulrich Weiß, » […] uff solche pietist[en] absonderlich die H[erren] Geistlich[en] ein wachsames Aug zu haben.« Die Siegener Episode des Johann Henrich Reitz 1703/4, in: Siegener Beiträge. Jahrbuch für regionale Geschichte, Bd. 8 (2003), S. 37-88.
Weblinks
- Literatur von und über Johann Henrich Reitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Druckschriften von und über Johann Henrich Reitz im VD 17
Personendaten NAME Reitz, Johann Henrich ALTERNATIVNAMEN Reitzen, Johann Heinrich; Reitzius, Johannes Henricus KURZBESCHREIBUNG deutscher reformierter mystischer Theologe und Bibelübersetzer GEBURTSDATUM 1665 GEBURTSORT Oberdiebach STERBEDATUM 25. November 1720 STERBEORT Wesel
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