- Johann I. Thurzo
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Johann I. T(h)urzo von Bethlemhalva (ungarisch: Thurzó János, slowakisch: Ján T(h)urzo; * 30. April 1437 in Leutschau; † 10. Oktober 1508 in Frauenbach) war ein ungarischer Patrizier, Kaufmann und Montanunternehmer.
Thurzo, dessen Vater Georg († 1460) sich seit 1430 Herr von Bethlenfalva (Bethelsdorf) nannte[1], entstammte der bedeutenden ungarischen Patrizierfamilie Thurzo und wuchs in der Zips auf. Nach Abschluss seiner Studien in Padua investierte er erfolgreich in den niederungarischen Erzbergbau und betrieb Handel mit Gold und Silber.
1463 ließ er sich in Krakau nieder, wo er 1477 Ratsherr wurde.
1469 errichtete er in Mogila ein Hüttenwerk und gründete 1475 eine Bergbaugewerkschaft, zu der zahlreiche Bergwerke in der heutigen Mittelslowakei, in Mähren und in Schlesien gehörten. Am 14. September 1478 kaufte er sich auch in das Rammelsberger Silberbergwerk bei Goslar ein. Als dessen Hauptgewerke führte er den Bergbau zu einer Blütezeit.
Neben dem Augsburger Handelshaus Fugger, mit dem Thurzo in intensivem und kooperativem Geschäftsverkehr sowie in verwandtschaftlichen Beziehungen stand, war er einer der mächtigsten Unternehmer Europas.
Familie
Thurzo ist der Vater des Breslauer Erzbischofs Johannes V. Thurzo, des Krakauer Bürgermeisters Georg III. Thurzo, der mit Anna Fugger verheiratet war[1], und des Olmützer Bischofs Stanislaus I. Thurzo, die aus seiner ersten Ehe mit Ursula Böhm († 1483) stammen.
Aus seiner zweiten Ehe mit Barbara Beck stammen weitere fünf Kinder, darunter Katharina, die mit dem Kaufmann Johann Jakob Fugger verheiratet war[2].
Einzelnachweise
- ↑ a b Josef Joachim Menzel: Johannes V. Turzo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, S. 482 f.
- ↑ Wolfgang Zorn: Fugger, Johann Jakob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 720 f.
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