- Johann Raue
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Johann Raue (auch: Ravius; * 1610 in Berlin; † November 1679) war der ersten Bibliothekar der „churfürstlichen Bibliothek zu Cölln an der Spree“ - der späteren Staatsbibliothek zu Berlin, Professor am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin und Schulinspektor der Mark Brandenburg.
Er begann seine Laufbahn 1629 als Student in Wittenberg, später ging er als Professor nach Erfurt und Rostock, wo er den lateinischen und theologischen Unterricht zu reformieren versuchte. Vor den darauf folgenden Anfeindungen floh er 1639 an die dänische Ritterakademie Sorö. 1645 besuchte er Jan Amos Comenius in Elbing und wurde bald darauf Professor in Danzig. Doch auch hier führten seine Reformbestrebungen zur Feindschaft der Traditionalisten und so folgte er 1654 der Berufung des Großen Kurfürsten nach Berlin, der ihn 1658 zum kurfürstlichen Bibliothekar bestellte. 1661 wurde die von Raue geleitete Bibliothek der öffentlichen Benutzung zugänglich. 1668 verfasste er „den ersten ‚Catalogus Manuscriptorum‘, worin die Handschriften in der Reihenfolge ihrer Aufstellung (‚Repositorien‘) beschrieben wurden.“[1]
Literatur
- Peter Bahl: Der Hof des Großen Kurfürsten. Studien zur höheren Amtsträgerschaft Brandenburg-Preußens. Böhlau, Köln 2001, ISBN 3-412-08300-3, S. 560.
- Johannes Bolte: Raue, Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 397 f.
- Walther Faber: Johann Raue. Quellenstudien über den Comeniuskreis und das Danziger Geistesleben im Zeitalter des Barock. In: Zeitschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins 68, 1928, S. 185 ff.
Anmerkungen
- ↑ Staatsbibliothek zu Berlin (mit Bild)
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