Johann Wendelin Braunwald

Johann Wendelin Braunwald

Johann Wendelin Braunwald (* 29. November 1838 in Creglingen; † 30. Dezember 1889 in Stuttgart) war ein deutscher Architekt.

Braunwald wirkte hauptsächlich in Stuttgart, wo er zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser schuf. Viele seiner Bauten stehen heute unter Denkmalschutz.

Bauwerke

1869 schuf Braunwald die Gesellenherberge in der Stuttgarter Gerberstraße 2b, die unter anderem wegen ihrer klassizistischen Gliederungselemente in die Liste der Stuttgarter Kulturdenkmale aufgenommen wurde. In der gleichen Straße befindet sich das Doppelmietshaus mit den Nummern 8a und 8b. Es stammt auch aus dem Jahr 1869.

Symmetrisch gegliedert ist das Wohnhaus Olgastraße 42 aus dem Jahr 1870, das dem Spätklassizismus zuzurechnen ist.

Gleichfalls aus dem Jahr 1870 stammt ein Mietshaus mit Ladenlokalen am Wilhelmsplatz 1; in die gleiche Zeit gehören die Bauwerke König-Karl-Straße 13, 27, 27a und 38 in Cannstatt und das im Stil der Renaissance gehaltene Mehrfamilienhaus Gaisburgstraße von 1870.

Ob das Haus Neue Weinsteige 20 aus dem Jahr 1871 auf Entwürfe Braunwalds zurückgeht, ist nicht ganz sicher. Es zeigt Merkmale der Neorenaissance.

In der Werastraße 10 errichtete Braunwald 1872 ein Mietshaus mit Laden. Die Gliederung des Bauwerks entspricht den Gepflogenheiten des Spätklassizismus und der Neorenaissance. Die Obergeschosse sind in Fachwerkbauweise ausgeführt.

Der Hochrenaissance verpflichtet ist das Bauwerk Marienstraße 37 aus dem Jahr 1873. Im gleichen Jahr wurde das Doppelmietshaus Olgastraße 100/102 erbaut.

1874 wurde das Wohnhaus in der Olgastraße 1a gebaut, dessen Fassade in Formen des Louis Seize gegliedert ist.

Das Haus des Enke-Verlags in der Hasenbergsteige 3 von 1878/1879 gilt laut Denkmalliste als „Dokument gründerzeitlicher Profanbaukunst“. Braunwald hatte auch schon das benachbarte Bauwerk Hasenbergsteige 5 in den Jahren 1872/1873 geschaffen.

1879/1880 ließ Braunwald das Haus Marienstraße 39 bauen. Es handelt sich um ein Mehrfamilienhaus, dessen Fassade im Stil der italienischen oder französischen Renaissance gegliedert ist.

Die ehemalige Apotheke in der Stuttgarter Straße 51 in Feuerbach, die Braunwald 1884/1885 errichten ließ, gilt ebenfalls als Kulturdenkmal.[1]

1884 wurde ein Mietshaus in der Rosenstraße 31 errichtet. Es beherbergte auch Ladenlokale.

In der Mörikestraße 1 befindet sich ein Mehrfamilienhaus Braunwalds mit Fassadengliederung im Stil der Renaissance aus dem Jahr 1885.

Aus den Jahren 1885/1886 stammt das Haus Böblinger Straße 46. Es enthielt Läden und Wohnungen. Die Fassade ist mit hellen Werksteinen im Stil der Renaissance gegliedert.

Ein in verschiedenen Farben gehaltener Ziegelbau ist das Wohn- und Geschäftshaus in der Cottastraße 43, das eine Friedhofsgärtnerei beherbergte. Es wurde 1887 errichtet.

1887/1888 entstand das Mehrfamilienhaus in der Tübinger Straße 80, das nach Art eines Renaissance-Palais gegliedert ist. Auch das Wohn- und Geschäftshaus Tübinger Straße 83 folgt diesem Prinzip. Es stammt aus Braunwalds Todesjahr.

Die erwähnten Gebäude sind alle auf der Stuttgarter Denkmalliste aufgeführt.[2]

Nicht erhalten blieb die Villa des Schokoladenfabrikanten Moser am Pragsattel, die 1944 von einer Bombe getroffen wurde. Ihre Überreste im Leibfriedschen Garten stehen jedoch heute der Öffentlichkeit offen.

Vermutlich war Johann Wendelin Braunwald auch jener Stuttgarter Architekt und Stadtrat, der 1885 „in liebenswürdigster und uneigennützigster Weise“ die Pläne und Kostenvoranschläge für die neue Einfriedung des jüdischen Friedhofs in Creglingen erstellte.[3]

Einzelnachweise

  1. http://www.stuttgart.de/sde/global/images/mdb/publ/2031/23779.pdf
  2. http://www.stuttgart.de/sde/global/images/sde_publikationen/amt61/denkmalschutz/denkmalliste_komplett.pdf
  3. http://www.alemannia-judaica.de/creglingen_friedhof.htm

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