Johannes Matzen

Johannes Matzen

Johannes Matzen (* 13. Februar 1925) ist ein ehemaliger Fußballspieler, der in den 1940er Jahren bis 1958 aktiv war. Er ist zweifacher Fußballnationalspieler der DDR.

Die erste Mannschaft von Johannes Matzen war der Werkssportverein Reichsbahn-TSV 1888 in der nordwest-brandenburgischen Kleinstadt Wittenberge. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Matzen noch bis 1949 bei der Sportgemeinschaft Wittenberge-Süd. Anschließend ging er zur Sportgemeinschaft Volkspolizei Potsdam, wo er auf seine späteren Nationalmannschaftskollegen Herbert Schoen und Günter Schröter traf. Gemeinsam mit ihnen wurde er im Sommer 1950 zusammen mit 40 anderen Spielern aus Volkspolizei-Gemeinschaften zu einem Sichtungslehrgang für die künftige zentrale Sportgemeinschaft der Sportvereinigung Dynamo in Dresden eingeladen. Alle drei wurden in den Kader für die neue Mannschaft aufgenommen, die an Stelle der aufgelösten Sportgemeinschaft Dresden-Friedrichstadt mit Beginn der Meisterschafts-Saison 1950/51 in der höchsten DDR-Fußballklasse Oberliga antrat.

Die SG Volkspolizei Dresden entwickelte sich schnell zu einer Spitzenelf, die im ersten Jahr ihres Bestehens bereits Platz 4 eroberte und ein Jahr später bereits DDR-Vizemeister wurde. Am 14. September 1952 konnte schon der erste Titelgewinn gefeiert werden. Beim 3:0-Sieg im Endspiel um den DDR-Pokal über Einheit Pankow brachte Linksaußen Matzen die Dresdner bereits in der 5. Minute in Führung. Eine Woche später stand Matzen in der DDR-Nationalmannschaft, die am 21. September 1952 ihr erstes offizielles Länderspiel bestritt. Die Begegnung ging mit 0:3 in Warschau verloren. Die Saison 1952/53 wurde nach einem 3:2-Sieg im Entscheidungsspiel gegen Wismut Aue mit dem Gewinn der DDR-Meisterschaft abgeschlossen. Herbert Matzen war in allen Meisterschaftsspielen eingesetzt worden und hatte zehn der 54 Tore seiner Mannschaft erzielt. Auch in der folgenden Spielzeit gehörten die Dresdner Volkspolizisten, nun unter dem Namen Dynamo auftretend, zur Oberligaspitze und belegte 1954 den dritten Platz. Zu Beginn der Saison 1954/55 wurde er noch einmal in die Nationalmannschaft berufen und bestritt am 26. September 1954 wieder gegen Polen sein zweites aber auch letztes Länderspiel. Auch diese Begegnung, diesmal in Rostock, ging mit 0:1 verloren.

Im Herbst desselben Jahres gründete die zentrale Sportvereinigung Dynamo im Zuge der Sportklubbildung in der DDR den SC Dynamo Berlin. Wie bei den meisten anderen Sportklubs sollte auch in Berlin eine spielstarke Fußballmannschaft angegliedert werden. Da diese in Berlin nicht vorhanden war, entschloss sich die SV Dynamo, die Mannschaft von Dynamo Dresden nach Berlin umzusiedeln. Dies geschah mitten in der laufenden Meisterschaftsrunde, binnen einer Woche zogen die Dresdner Dynamos um und traten zum 12. Spieltag am 21. November 1954 als SC Dynamo Berlin an. Johannes Matzen hatte bis zu diesem Zeitpunkt 139 Oberligaspiele für Dresden absolviert. Die Berliner Zeit bescherte ihm keine weiteren Erfolge. Die umgesiedelte Mannschaft erreichte am Saisonende 1955 nur den 7. Platz und musste ein Jahr später als Vorletzter sogar in die Zweitklassigkeit absteigen. Nach dem umgehenden Aufstieg spielte Matzen noch eine Spielzeit in der Oberliga, dann nahm er 33-jährig Abschied vom Leistungsfußball. Für den SC Dynamo Berlin, aus dessen Fußballmannschaft später der BFC Dynamo entstand, hatte er noch einmal 70 Oberligaspiele bestritten, sodass er in seiner Karriere insgesamt auf 209 Meisterschaftsspiel in der höchsten DDR-Spielklasse kam. Dabei erzielte er für Dresden 50 und für Berlin 26 Tore.


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