- Johannes Vultejus
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Johannes Vultejus (* 6. Januar 1605 in Marburg; † 16. August 1684 in Kassel) war hessischer Kanzler. Er war Mitglied der Familie Vultejus (auch Vultée), einem hessischen Adelsgeschlecht.
Leben
Johannes Vultejus wurde als jüngster Sohn (zwölf weitere Geschwister) des Professors Hermann Vultejus und der Eulalia Adelheid Happel, Tochter des Bürgermeisters von Marburg Wiegand Happel, geboren. 1618 immatrikulierte er sich zum Studium der Rechtswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg, das er von 1622-1624 in Leiden fortsetzte. Danach unternahm er Studienreisen durch England- Besuch von Vorlesungen in Oxford u. Cambridge-, Frankreich und der Schweiz, bis er 1630 wieder nach Marburg zurückkehrte. Hier disputierte er unter Helfrich Ulrich Hunnius. Es folgte zuerst eine kurze Tätigkeit am Reichskammergericht in Speyer bis er in die Dienste des schwedischen Geheimrats Präsidenten trat. Der Tod des schwedischen Königs Gustav Adolf im Jahr 1632 verhinderte seinen endgültigen Übertritt in schwedische Dienste. Im Juli 1633 erhielt er durch Landgraf Wilhelm V. von Hessen seine Ernennung zum Geheimen Kriegsrat in Kassel und nimmt 1641 als hessischer Bevollmächtigter am Reichstag zu Regensburg teil und wird schließlich durch das Testament Wilhelms V. bei dessen Tod in den Vormundschaftsrat für dessen noch minderjährigen Sohn berufen.
1648 ist er hessischer Gesandter bei den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück.
Nach dem Friedensschluss wollte sich Vultejus eigentlich vom Hof zurückziehen, allerdings nahm Landgräfin Amalie Elisabeth, Regentin für den noch minderjährigen Wilhelm VI. seine Demission nicht an, sondern ernannte ihn zum Kanzler der hessischen Regierung. Zuerst lehnte er diese Ernennung mehrfach ab, nahm aber nach wiederholtem Drängen der Landgräfin 1651 dieses Amt schließlich doch an, das er bis zu seinem Tod ausübte.
Vultejus war nach einem Schlaganfall bettlägerig geworden und verstarb in Kassel.
Literatur
- Johannes Kretzschmar: Vultejus, Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 390 f.
- Vultejus, Johann zu Marburg gebohren. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 51, Leipzig 1747, Spalte 1305 f.
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