- Alter Niendorfer Friedhof
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Der Alte Niendorfer Friedhof ist ein Friedhof im Stadtgebiet von Hamburg. Auf dem Kirchhof rund um die Marktkirche wurde ab etwa 1770 bestattet. 1847 wurde der Friedhof weiter ausgedehnt. Er hat heute eine Größe von rund 4,5 Hektar, auf denen es 2350 Gräber gibt, in denen 6500 Personen bestattet sind.[1]
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Friedhof befindet sich am Niendorfer Marktplatz / Kollaustraße im Hamburger Stadtteil Niendorf, unweit einer der Startbahnen des Hamburger Flughafens.
Geschichte
1770 wurde die Marktkirche fertiggestellt. Um die Kirche wurden 72 Lindenbäume gepflanzt, die den damaligen Kirchhof eingrenzten. Die Bäume standen rund 200 Jahre um die Kirche bis sie morsch wurden und gefällt werden mussten.
Bereits im Jahre 1847 wurde der Friedhof weiter südlich erweitert. Auch dieses Gebiet wurde schnell zu klein und daher wurde 1895 der Neue Niendorfer Friedhof auf der anderen Straßenseite eröffnet. Bis heute finden Bestattungen auf beiden Friedhöfen statt.
1956 fiel ein Teil des Friedhofes der Verbreiterung der Kollaustraße zum Opfer. Die betroffenen Gräber wurden zum Großteil umgebettet.
Gräber
Der Alte Niendorfer Friedhof gehört neben dem Nienstedtener und dem Ohlsdorfer Friedhof zu den historisch bedeutendsten Friedhöfen in Hamburg. Was ihn einzigartig macht ist die hohe Anzahl von großen Familiengruften.
Man findet auch ein kleines Feld mit museal aufgestellten Sandsteinstelen aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Prominente Persönlichkeiten
- Mitglieder der Familie Berenberg-Gossler:
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- John von Berenberg-Gossler – Hamburger Bankier und Politiker († 1943)
Eine hohe, rote Sandsteinplatte, auf deren die Namen der Verstorbenen stehen, überragt weithin sichtbar den Friedhof. - Cornelius Freiherr von Berenberg-Gossler – Hamburger Bankier, Bruder von John († 1953)
- Johann Freiherr Berenberg-Gossler – Hamburger Bankier, Vater von John und Cornelius († 1913)
Auf der bronzenen Grabplatte steht John Freiherr Berenberg-Gossler, also nicht sein echter Vorname Johann.
- John von Berenberg-Gossler – Hamburger Bankier und Politiker († 1943)
- Mitglieder der Familie Amsinck:
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- Wilhelm Amsinck (1821–1909) – Hamburger Geschäftsmann. Er ließ sich 1868–1870 die sogenannte Amsinck-Villa (Beim Amsinckpark 18) von dem Architekten Martin Haller errichten.
- Johannes Amsinck – Kaufmann, Sohn von Wilhelm Amsinck († 1879)
- Ludwig Erdwin Amsinck – Hamburger Kaufmann († 1897)
- Martin Garlieb Amsinck – Schiffsbauer & Reeder, Sohn von Johannes Amsinck(† 1905)
- Mitglieder der Familie Merck:
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- Ernest William Merck – Teilhaber von H. J. Merck & Co. und in den Aufsichtsräten der Guanowerke A.G. und der Norddeutschen Bank A.G. († 1939)
- Erwin Johannes Merck – Teilhaber von H. J. Merck & Co., Sohn von Ernest William Merck und in dessen Familiengrab bestattet († 1947)
- Familie Heymann – Sie errichtete 1892 das kleine Mausoleum
- Joachim Mähl – Heimatdichter († 1909)
- Johannes August Lattmann – deutscher Kaufmann, Bankier und Hamburger Senator († 1936)
- Max von Schinckel – Hamburger Bankier († 1938)
- Adolph Godeffroy – Hamburger Kaufmann und Abgeordneter, Gründer und erster Direktor der Hapag († 1893)
- Axel von Ambesser (eigentlich Axel Eugen Alexander von Oesterreich) – Schauspieler, Filmregisseur und Autor († 1988)
- Josef "Jupp" Posipal – deutscher Fußballspieler und Weltmeister von 1954 († 1997)
- Günther Jerschke – deutscher Schauspieler († 1997)
- Evelyn Hamann – deutsche Schauspielerin († 2007)
Literatur
- Barbara Leisner, Norbert Fischer: Der Friedhofsführer – Spaziergänge zu bekannten und unbekannten Gräbern in Hamburg und Umgebung. Christians Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-7672-1215-3.
Einzelnachweise
- ↑ Informationstafel des Friedhofes, Stand Anfang 2009
Weblinks
53.6161111111119.9497222222222Koordinaten: 53° 36′ 58″ N, 9° 56′ 59″ O
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