- Hamburger Hallig
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Hamburger Hallig Hamburger Hallig mit den drei Gebäuden auf der Hauptwarft Gewässer 1 Nordsee Gewässer 2 Deutsche Bucht 54° 35′ 58″ N, 8° 49′ 8″ O54.5994444444448.8188888888889Koordinaten: 54° 35′ 58″ N, 8° 49′ 8″ O Länge 4 km Breite 2 km Fläche 1,10 km² Lage der Inseln und Halligen im Nordfriesischen Wattenmeer Die Hamburger Hallig (dänisch Hamborg hallig, friesisch Hamborjer Håli) ist ein nicht eingedeichtes Gebiet an der Westküste des Kreises Nordfriesland in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Name der Hallig stammt von zwei Hamburger Kaufleuten, den Gebrüdern Rudolf und Arnold Amsinck. Diese erwarben als Oktroy die Deichrechte an der Nordost-Ecke der Insel Strand und errichteten von 1624 bis 1628 Deiche. So entstand der Amsinck-Koog. Durch die Burchardiflut im Jahre 1634 wurden die Deiche zerstört. Lediglich die Warft mit dem „Hamburger Haus“ blieb bestehen und wurde für zahlreiche Strander Einwohner während der Sturmflut zur Rettung. Nach 1634 wurden die Deiche unter hohem Kostenaufwand wieder erstellt. 1661 wurde das „Hamburger Haus“ abgebrochen und durch ein kleineres ersetzt. 1711 war der Amsinck-Koog wieder eine Hallig. Die Hallig blieb bis 1760 im Besitz der Familie Amsinck.
1781 wird der Name „Hamburger Hallig“ erstmalig erwähnt. Das Haus auf der Hallig wurde 1825 durch die Februarflut 1825 zerstört.
1855 plante man einen Verbindungsdamm zum Festland. 1859/60 wurde der Damm gebaut, brach aber bereits 1860 wieder. 1866/67 baute man einen Buschdamm vom Bordelumersiel zur Hallig. Dieser Damm wurde 1874 befestigt und bekam eine Überlaufstelle, die 1875 geschlossen wurde. Durch die Unterbrechung der durchlaufenden Tideströme wurde die Aufschlickung beiderseits des Dammes stark beschleunigt. Die hier gewonnenen Erfahrungen haben die weitere Entwicklung der Landgewinnung entscheidend beeinflusst. 1878 kaufte der Fiskus die Hallig und verpachtet sie fortan zur Bewirtschaftung. 1880 wurde ein artesischer Brunnen erstellt. Seit 1901 ist der Damm befahrbar.
1908 war die Hallig 96 Hektar groß. Am 16. April 1930 war sie mit dem Deichvorland 216 Hektar groß und wurde zum Naturschutzgebiet erklärt, um den Säbelschnäbler zu schützen. Heute umfasst sie zusammen mit dem Deichvorland des Sönke-Nissen-Koogs und den Salzwiesen rund 1.000 Hektar und wird vom Naturschutzbund NABU betreut.
Geographie
Streng genommen ist die Hamburger Hallig keine Insel mehr, da sie bereits 1860 durch einen heute befahrbaren Damm mit dem Festland verbunden wurde. Heute schließt sie sich dem Deichvorland vor dem Sönke-Nissen-Koog an und gehört wie dieser zur Gemeinde und Gemarkung Reußenköge. Bis 1899 war sie ein gemeindefreier Gutsbezirk[1]. Die Westküste der Hallig ist heute durch Befestigungsmaßnahmen weitestgehend gegen weitere Landverluste gesichert.
Während eine Landverbindung über einen Damm definitionsgemäß aus einer Insel noch keine Halbinsel macht, kommen hier die dem Damm vorgelagerten Salzwiesen hinzu.[2][3] [4]
Warften
Die Hamburger Hallig besitzt drei Warften (einschließlich einer Warft auf dem Deichvorland und einer unbebauten Warft).
Hauptwarft
Die Hauptwarft auf der Hamburger Hallig, vier Kilometer westlich vom Seedeich des Sönke-Nissen-Kooges, hat keinen eigenen Namen. Auf ihr stehen drei Gebäude:
- Gaststätte „Hallig Krog“, die von Ostern (spätestens jedoch 1. April) bis 31. Oktober bewirtschaftet ist
- Ein Stützpunkt der NationalparkService gGmbH (NPS) mit Praktikantenwohnung (nur zeitweise im Sommer bewohnt)
- „Watt-Werkstatt“ (Ausstellung und Labor des NPS)
Kuhberg
Etwa 300 Meter südlich der Hauptwarft liegt auf der Hallig der Kuhberg, eine niedrige, unbebaute Warft, die als Rettungshügel für Schafe bei leichten Landuntern dient.
Schafsberg
Zwei Kilometer westlich und genau auf der Hälfte des Weges zur Hallig liegt als Warft der „Schafberg“ mit NABU-Nationalparkstation und Informationszentrum, das „Claus-Jürgen Reitmann-Haus“. Die Unterkunft ist nur zeitweise von ehrenamtlichen NABU-Naturschutzwarten bewohnt. Der Schafsberg liegt im Vorland vor dem Sönke-Nissen-Koog, also nicht mehr auf der Hamburger Hallig. Manche Quellen sprechen daher von nur einer Warft auf der Hamburger Hallig .
Literatur
- Claus J. Reitmann: Die Hamburger Hallig. ISBN 3-7793-1123-2
Weblinks
- Nationalparkstation (PDF-Datei; 2,36 MB)
- Info-Zentrum Amsinck-Haus
Einzelnachweise
Dänemark: Langli | Fanø | Mandø | Rømø | Jordsand | Koresand
Deutschland: Sylt | Uthörn | Föhr | Amrum | Pellworm
Halligen: Oland | Langeneß | Gröde | Habel | Hamburger Hallig | Hooge | Nordstrandischmoor | Norderoog | Süderoog | Südfall
Hochsände: Norderoogsand | Süderoogsand | Japsand | Kniepsand | Jungnamensand
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