Josef Kohaut

Josef Kohaut

Wenzel Josef Thomas Kohaut (auch Kohout, Kohault; * 4. Mai 1738 in Saaz; † vermutlich 1777 in Paris) war ein böhmischer Komponist und Lautenist.

Leben

Josef Kohout war der Sohn eines Saazer Organisten. Als Feldtrompeter der österreichischen Armee desertierte er nach Frankreich, wo er als Komponist und Lautenist in die Kapelle des Louis-François de Bourbon, prince de Conti aufgenommen wurde. In dieser Funktion verfasste er eine Reihe Opern für die Comédie Italienne, zudem auch Cembalosonaten. Seine sechs Sinfonien, die in Verlagskatalogen nachgewiesen sind, gelten als verschollen. Sie erschienen in dem Sammeldruck „La Melodia Germanica“ (Paris 1758) zusammen mit Werken Johann Stamitz, Franz Xaver Richter und Georg Christoph Wagenseil.

Kohauts Todesdatum ist unsicher, er wurde lange Zeit auf 1793 datiert, jedoch fehlt ab 1770 jegliche Spur von ihm. Im Pariser Archiv befindet sich ein Dokument von 1777, welches sich auf den Nachlass eines Joseph Cohaut bezieht.

In der älteren Literatur wird häufig der Wiener Komponist und Lautenist Karl Kohaut als ein Bruder erwähnt, zwischen den beiden Musikern besteht kein näheres verwandtschaftliches Verhältnis.

Werke (Auswahl)

Instrumental
  • 6 Sonaten für Cembalo mit Begleitung der Violine und Cello (Paris, um 1763)
  • 8 Trios für Cembalo, mit Begleitung Violine und Cello (Paris, 1767)
  • Sonates für Cembalo und Laute (erschienen unter dem Namen Kohault)
Kirchenmusik
  • Salve Regina für Chor und obligatem Cello und Orchester (1763)
  • Dominus regnavit (1764)
  • Cantate Dominum
Opern
  • Le Serrurier, 1764
  • Le Tonnelier, 1765 Pasticcio mit anderen Komponisten
  • La Bergère des Alpes, 1766
  • Sophie, ou Le Mariage caché, 1768
  • La Closière, ou Le Vin nouveau, (Fontainebleau, 1770)

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