- Josef Strauss
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Josef Strauss (* 20. August 1827 in Mariahilf bei Wien; † 22. Juli 1870 in Wien) war ein österreichischer Architekt, Erfinder, Komponist und Dirigent.
Obwohl der Name Strauss in modernen Nachschlagewerken häufig mit ß zu finden ist, schrieb Strauss selbst seinen Namen immer mit ss. [1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Josef Strauss war ein Sohn von Johann Strauss (Vater) sowie Bruder von Johann Strauss (Sohn) und Eduard Strauß. Er strebte aber keine musikalische Karriere an, sondern absolvierte zunächst ein Studium am Wiener Polytechnikum (heute Technische Universität Wien), arbeitete als Bauleiter bei der Errichtung eines Wehrs in Trumau, Niederösterreich, und konstruierte zwei Straßenkehrmaschinen. Als jedoch Johann Strauss (Sohn) im Spätherbst 1852 von einer Konzertreise völlig erschöpft zurückkehrte, musste Josef im folgenden Jahr als Kapellmeister der Strauss-Kapelle einspringen. Damals komponierte er sein erstes Werk, den Walzer Die Ersten und die Letzten (in der - irrigen - Meinung, dies sei sein erstes und letztes Werk; sein nächstes nannte er dann folgerichtig Die Ersten nach den Letzten; er komponierte schliesslich über 300). In den folgenden Jahren vertrat er zunehmend seinen Bruder Johann in dessen Abwesenheit als Kapellmeister. Er nahm Unterricht in Kompositionslehre und lernte Violine spielen.
Nachdem er auf einer Konzertreise in Warschau bewusstlos zusammengebrochen war, starb Josef Strauss kurze Zeit später in Wien. Er ist in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 44) beigesetzt. Überstellt vom Sankt Marxer Friedhof.
Werke
Josef Strauss komponierte Walzer, darunter Die Ersten und die Letzten (Op. 1), Sphärenklänge (Op. 235), Delirienwalzer (Op. 212), Mein Lebenslauf ist Lieb und Lust (Op. 263) und Dorfschwalben aus Österreich (Op. 164), Polkas wie etwa Feuerfest (Op. 269), die Moulinet Polka (erstmals aufgeführt am 25. Juli 1858 in Ungers Casino) oder die Pizzicato-Polka (zusammen mit Bruder Johann), Quadrillen und andere Tanzmusik. Die rund 30 Jahre nach seinem Tod mit seiner Musik entstandene Operette Frühlingsluft (Text von Karl Lindau und Julius Wilhelm) wurde 1903 uraufgeführt. Seine Kompositionen sind im Vergleich zu den Werken seiner Brüder etwas schwermütigeren Charakters.
Nachkommen
Josef Strauss ist der Ururgroßvater von Willy Aigner-Strauss, der seit 1969 in Wien Livemusik spielt.
Anmerkungen
Siehe auch
Literatur
- Franz Mailer: Joseph Strauß. Genie wider Willen. Jugend und Volk, Wien/München 1977, ISBN 3-7141-6066-3
- Otto Brusatti, Isabella Sommer: Josef Strauß: 1827 - 1870; Delirien und Sphärenklänge. Holzhausen Verlag, Wien 2004
- Strauß, Joseph I. In: Constant von Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich. 39. Band, Wien 1879 (online)
Weblinks
- Werke von und über Josef Strauss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Josef Strauss. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
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