- Joseph Kittinger
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Joseph William „Joe“ Kittinger (* 27. Juli 1928 in Tampa, Florida, USA) hat als Angehöriger der US Air Force (USAF) mehrere bisher ungebrochene Luftfahrt-Weltrekorde aufgestellt.
Leben
Kittinger trat im März 1949 in die US Air Force ein und erhielt eine Pilotenausbildung. Im Anschluss wurde er zur Ramstein Air Base nach Deutschland versetzt und flog als Pilot der 86th Fighter Bomber Squadron Kampfflugzeuge des Typs F-84 Thunderjet und F-86 Sabre. 1954 wurde er zum Air Force Missile Development Center (AFMDC) auf der Holloman Air Force Base versetzt.
Ende der 1950er Jahre nahm der Testpilot an medizinischen Experimenten der Air Force teil. Bemannte Raumfahrt gab es noch nicht, aber Flugzeuge stießen immer häufiger in Höhen jenseits von 20.000 Meter vor. Man wollte daher wissen, welche Auswirkungen die große Höhe auf den menschlichen Körper hat, beispielsweise ob die kosmische Strahlung den Piloten oder auch den Raumfahrer bei längerem Aufenthalt schädigen kann. So beteiligte er sich am 2. Juni 1957 am Projekt Manhigh. Ab 1959 nahm er auch noch am Projekt Excelsior teil, welches ein Fallschirmsystem für den Notausstieg in großen Höhen entwickelte. Bei seinem letzten Sprung im Rahmen von Excelsior am 16. August 1960 aus einer Höhe von 31.332 Metern stellte er drei Weltrekorde auf, die bisher nicht übertroffen wurden: Höchste Ballonfahrt mit offener Gondel, höchste Geschwindigkeit eines Menschen ohne besondere Schutzhülle und längster Fallschirmsprung.
In den anschließenden Jahren unternahm er weitere Ballonfahrten für die Air Force und war als Kampfflieger im Vietnamkrieg eingesetzt. In Vietnam flog er zunächst den leichten Bomber A-26 Invader und später beim 555th Fighter Squadron den Abfangjäger und Jagdbomber F-4 Phantom II. Bei seinem dritten Vietnameinsatz mit einer F-4D Phantom II wurde er zusammen mit seinem Waffensystemoffizier 1st Lieutenant William J. Reich am 11. Mai 1972 bei Thái Nguyên in Nordvietnam von einer MiG-21 Fishbed abgeschossen und geriet in Kriegsgefangenschaft im berüchtigten Lager „Hanoi Hilton“. Am 28. März 1973 wurde er aus der Gefangenschaft freigelassen. 1978 schied er mit dem Dienstgrad Oberst (englisch Colonel) aus dem Militärdienst aus und arbeitete danach beim US-Raumfahrt- und Rüstungskonzern Martin Marietta in Orlando, Florida.
Im September 1984 gelang es Kittinger als Erstem, den Atlantik alleine in einem Gasballon zu überqueren. Von Caribou im US-Bundesstaat Maine flog er 5.703 km und landete am 18. September 1984 in Cairo Montenotte in Norditalien.
Joseph Kittinger lebt in Florida.
Auszeichnungen
- Silver Star (2)
- Legion of Merit (2)
- Distinguished Flying Cross (6)
- Bronze Star (3)
- Purple Heart (2)
- Meritorious Service Medal
- Air Medal (24)
- Prisoner of War Medal
Weblinks
Commons: Joseph Kittinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Col. Joe Kittinger Jr. beim offiziellen Webauftritt der U. S. Air Force (englisch)
- Joseph Kittinger, Jr. beim offiziellen Webauftritt des U.S. Centennial of Flight Museum des Wright Brothers National Memorial (englisch)
- Daniel Münter: Erster Mensch am All – "Wir waren die ersten Raumfahrer". Süddeutsche Zeitung, 2. Oktober 2007, abgerufen am 16. August 2010.
- Bernd Graff: Fallschirmspringen – Ein Absturz ohne Beispiel. Süddeutsche Zeitung, 16. August 2008, abgerufen am 16. August 2010.
- First man In Space – Skydiving from the edge of the world – Film bei Google Video (englisch)
- Joseph Kittinger getting suited up for a test flight – Film bei Google Video (ohne Ton)
Kategorien:- Pilot
- Luftfahrtpionier
- Ballonfahrer
- Militärperson (United States Air Force)
- Fallschirmspringer
- Träger des Ordens Legion of Merit
- Träger des Silver Star
- Träger des Bronze Star
- US-Amerikaner
- Geboren 1928
- Mann
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