José Calvo Sotelo

José Calvo Sotelo

José Calvo Sotelo (* 6. Mai 1893 in Tui, Provinz Pontevedra; † 13. Juli 1936 in Madrid) war ein spanischer Politiker und Minister.

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Politisches Wirken

Nach einer Ausbildung zum Staatsanwalt und verschiedenen journalistischen Tätigkeiten, wurde er von Miguel Primo de Rivera als Staatssekretär in das Regierungsministerium (Ministerio de Gobernación) berufen, um ein Autonomiestatut für die Regionen, Kommunen und Kreise in administrativer und sozialer Hinsicht zu entwickeln.

Nach getaner Arbeit wurde Calvo Sotelo Finanzminister, was er bis 1930 blieb. Er schaffte es in dieser Zeit, die Einnahmen des Staates deutlich zu steigern. Unter anderem führte er das staatliche Erdölmonopol (CAMPSA) ein und bekämpfte die Steuerhinterziehung vor allem der oberen Schichten. Calvo Sotelo scheiterte an der hohen Inflation und trat deswegen 1930 zurück.

In der zweiten spanischen Republik wurde Calvo Sotelo für seine Kollaboration mit der Diktatur von Primo de Rivera gezwungen, ins Exil zu gehen, zuerst nach Lissabon, später nach Paris. Auf diese Weise konnte er sein Parlamentsmandat, welches er sowohl für die Legislatur 1931-1933 als auch für die darauffolgende aus dem Exil heraus gewann, nicht wahrnehmen.

1934 wurde er nach dem Wahlsieg der Rechten amnestiert und wurde in der Folge als Politiker der Renovación Española (dt. Spanische Erneuerung), einer monarchistisch-autoritären Partei, aktiv. Demokrat in seinen Jugendjahren, hatte Calvo Sotelo während des erzwungenen Exils eine Wandlung zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der spanischen Rechten vollzogen.

1934 gründete er auch den Bloque Nacional, einen losen Zusammenschluss der beiden monarchistischen Strömungen (Alfonsinos und Carlistas) und verschiedenen regionalen rechten Gruppierungen, dessen Vorsitzender er wurde.

Nach dem Wahlsieg der linken Frente Popular (dt. Volksfront) wurde Calvo Sotelo zur führenden Persönlichkeit der rechten Opposition. Die Regierung, Opfer rechter wie linker Extremisten, konnte die öffentliche Ordnung nicht sicherstellen - was Calvo stets gefordert hatte. Es kam zu Massenstreiks, Straßenkämpfen und Attentatsserien.

Das Attentat am 13. Juli 1936

Auf dem Höhepunkt der Unruhen wurde Calvo Sotelo am 13. Juli durch Angehörige der Guardia de Asalto und der Zivilgarde ermordet, was laut Ansicht der Historiker Ian Gibson, Paul Preston oder Gabriel Jackson als Racheakt für ein Attentat der extremen Rechten (Falangisten bzw. Carlisten) auf einen republikanischen Leutnant der Guardia de Asalto gedacht war. Laut der These des konservativen Historikers Bullón de Mendoza, der sich auf Akten des franquistischen Prozesses stützt, in dem unmittelbar nach Francos Sieg zur Zeit der politischen Säuberungswellen die des Mordes bezichtigten ehemaligen Franco-Gegner vor Gericht gestellt wurden, gibt es aber auch Anzeichen dafür, dass sein Tod schon länger geplant gewesen und das Attentat auf Castillo nur als Vorwand gedient haben könnte: Der Chef der nationalen Sicherheitsdirektion, José Alonso Mallol, habe demnach am 29. Juni, 14 Tage vor dem Attentat, befohlen die Eskorte von Calvo Sotelo auszutauschen, um ihn besser zu überwachen. Ein Mitglied der neuen Eskorte, Serrano de la Parte, sagte nach dem Bürgerkrieg vor Gericht aus, er habe den Auftrag gehabt, im Falle eines Angriffs auf Calvo Sotelo an einem zentralen Ort Widerstand vorzutäuschen, im Falle eines Angriffs an einem abgelegenen Ort keinen Widerstand zu leisten oder Calvo selbst zu töten. Weiterhin seien einige von Calvos Mördern aus der Eskorte von Abgeordneten der spanischen Linken gekommen und von diesen nach dem Attentat und vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs versteckt worden. So sei Luis Cuenca, ein Freund Castillos, sowie ein weiterer Attentäter bei der PSOE-Abgeordneten Margarita Nelken versteckt worden. Auch Indalecio Prieto und ein weiterer PSOE-Abgeordneter, Julián Zugazagoitia, sollen von der Täterschaft Cuencas gewusst haben, deckten jedoch die Tat.[1]

Calvo-Sotelo-Denkmal in Madrid, Werk des Architekten Manuel Manzano Monís mit Skulptur von Carlos Ferreira

Nach Ansicht mancher verschaffte dieses Attentat den Militärs Rückhalt in der konservativen Bevölkerung, den sie vier Tage später, zu Beginn des Spanischen Bürgerkrieges dann tatsächlich erfuhren. Sein Tod bewog auch die Karlisten, den Putsch mit ihren paramilitärischen Verbänden zu unterstützen.

Während der Franco-Diktatur trug Calvo den Beinamen "erster Märtyrer" (Protomártir). Spanischen Rechtsextremisten gilt Calvo Sotelo auch heute noch als "Märtyrer". In der Öffentlichkeit präsent ist er noch heute durch ein 1960 (während des Franquismus) errichtetes Monument auf der Plaza de Castilla (bei den Türmen der heutigen Puerta de Europa) in Madrid und mehrere Straßen im ganzen Land, die nach ihm benannt sind.

Quellen

  1. Siehe Bullón de Mendoza, Calvo Sotelo, S. 661ff., vgl. Vidarte, Todos fuimos culpables, tomo I, S. 213-217. Indalecio Prieto, Convulsiones de España, tomo I, S. 162.

Literatur

Bullón de Mendoza, Alfonso: José Calvo Sotelo, Barcelona: Ariel Ed., 2004, ISBN 84-344-6718-6


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