Joséphine Charlotte von Belgien

Joséphine Charlotte von Belgien
Josephine Charlotte von Belgien

Joséphine Charlotte von Belgien ( eigentlich Joséphine-Charlotte Ingeborg Elisabeth Marie-José Marguerite Astrid; * 11. Oktober 1927 im Königlichen Palast in Brüssel; † 10. Januar 2005 auf Schloss Fischbach in Luxemburg) war eine Prinzessin von Belgien aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha, durch Heirat Großherzogin von Luxemburg, Herzogin von Nassau, sowie die Mutter des Luxemburger Großherzogs Henri.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Prinzessin Joséphine-Charlotte war das erste Kind von Belgiens König Leopold III. und Prinzessin Astrid von Schweden. Ihre Kindheit verbrachte sie bis zur Thronbesteigung ihres Vaters im Jahr 1934 auf Schloss Stuyvenberg. Am 29. August 1935 verlor sie im Alter von sieben Jahren ihre Mutter, die bei einem Autounfall in der Schweiz ums Leben kam. 1940 kam sie in ein Internat und ab 1942 erhielt sie Privatunterricht. Am 7. Juni 1944, dem Tag nach der alliierten Landung in der Normandie, wurden Prinzessin Joséphine-Charlotte und ihr Vater, König Leopold, nach Deutschland deportiert.

Nach der Befreiung am 7. Mai 1945 zog die königliche Familie nach Pregny, in der Nähe von Genf, wo die Prinzessin ihr Studium fortsetzte. Sie nahm Kurse in Kinderpsychologie bei Prof. Jean Piaget an der Universität Genf. Nach ihrer Rückkehr nach Belgien, widmete sich die Prinzessin besonders sozialen Problemen und den Künsten, neben ihren offiziellen Aufgaben als Repräsentantin des Königshauses. 1951 wurde nach der Abdankung von König Leopold III. Joséphine-Charlottes älterer Bruder Baudouin belgischer König. Nach seinem Ableben 1993 folgte ihm der jüngere Bruder Albert, der jetzige König Albert II. der Belgier.

Am 9. April 1953 heiratete Prinzessin Joséphine-Charlotte in der Kathedrale von Luxemburg den ältesten Sohn der Großherzogin Charlotte von Luxemburg, Erbgroßherzog Jean, seit 12. November 1964 Großherzog von Luxemburg.

Neben der Erziehung ihrer fünf Kinder zeigte sie besonderes Interesse für die Kultur, Kinderbetreuung, Familien- und Gesundheitspolitik und war Schirmherrin mehrerer karitativer und philanthropischer Organisationen. Von 1969 bis zu ihrem Tod im Jahr 2005 war sie Vorsitzende des Luxemburgischen Roten Kreuzes.

Sie starb im Alter von 77 Jahren an einem Krebsleiden.[1] Ihre letzte Ruhestätte befindet sich in der Krypta der Kathedrale von Luxemburg.

Nachkommen

Der Ehe von Großherzogin Joséphine-Charlotte und Großherzog Jean von Luxemburg ((* 1921) entstammen fünf Kinder:

  • Marie-Astrid (* 1954) ∞ 1982 Carl-Christian von Habsburg-Lothringen (* 1954)
  • Henri (* 1955), Großherzog von Luxemburg, ∞ 1981 Maria Teresa Mestre (* 1956)
  • Jean (* 1957) ∞ 1. (1987-2004) Hélène Vestur (* 1958), 2. (2009) Diane de Guerre (* 1962)
  • Margaretha (* 1957) ∞ 1982 Prinz Nikolaus von und zu Liechtenstein (* 1947)
  • Guillaume (* 1963) ∞ 1994 Sibilla Weiller (* 1968)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Großherzogin Josephine-Charlotte verstorben in: Spiegel Online vom 10. Januar 2005 (online, abgerufen am 16. April 2011)


Vorgänger Amt Nachfolgerin
Felix von Bourbon-Parma Großherzogin von Luxemburg
1964–2000
Maria Teresa Mestre

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