- João Bethencourt
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João Estevão Weiner Bethencourt (* 1924 in Budapest; † 31. Dezember 2006 in Rio de Janeiro) war ein in Ungarn geborener brasilianischer Dramatiker, Regisseur, Theaterkritiker und Übersetzer, der 1934 mit zehn Jahren nach Brasilien kam.
Nach einem Agronomieabschluss in Rio de Janeiro studierte Bethencourt zum Beginn der 1950er Jahre Dramaturgie an der Yale University. Nach seiner Rückkehr nach Rio inszenierte er 1954 mit einer Laiengruppe „Unsere kleine Stadt“ von Thornton Wilder, was der Beginn seiner Karriere als Bühnen-, Film- und Fernsehregisseur war.
Neben zahlreichen Übersetzungen schrieb er selbst über 40 eigener Theaterstücke, hauptsächlich Komödien, die er regelmäßig selbst inszenierte. Seine Stücke wurden in viele Sprachen übersetzt und überall auf der Welt gespielt. Das wohl das erfolgreichste „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ („O Dia em que Raptaram o Papa“), (1972 uraufgeführt und bis heute in 42 Ländern gespielt) ist inzwischen ein Klassiker unter den anspruchsvollen Lustspielen. Weitere bekannte Stücke sind „Wie bringt man einen Playboy um?“ („Como Matar um Playboy“), „Bonifácio und die Billionen“ („Bonifácio Bilhões“, deutsch von Georg Kreisler) und „Der gestohlene Verbrecher“ („Crime Roubado“).
Des Weiteren gründete Bethencourt 1954 einen Lehrstuhl für Theater-Regie, schrieb regelmäßig humorvolle und bissige Zeitungsartikel und Theaterkritiken, war Direktor der Kulturverwaltung des brasilianischen Bundesstaates Guanabara, Präsident der Vereinigung der Theaterintendanten von Rio de Janeiro und führte bei zahlreichen Fernsehstücken, die er zum größten Teil selbst schrieb, Regie. Ihm ist es zu verdanken, dass viele US-amerikanische und europäische Theaterautoren in Brasilien bekannt wurden.
Bethencourt starb am 31. Dezember 2006 in Rio de Janeiro an den Folgen einer Darminfektion.
Theaterstück Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde
Papst Albert IV. hat eine anstrengende Reise nach New York unternommen. Als er sich unerkannt zwei Tage Ruhepause im Karmeliterkloster gönnen will, verlässt er das Hotel durch den Hinterausgang und setzt sich in ein Taxi. Dieses Taxi gehört dem Juden Samuel Leibowitz, der durch seinen Ideenreichtum seine Frau schon oft zur Verzweiflung getrieben hat. Nun hat er wieder eine geniale Idee: Er entführt den Papst, aber nicht um Geld, sondern um 24 Stunden Frieden auf der Welt zu erpressen. Dieser Einfall gefällt dem Papst, der sich in der Familie sichtlich wohl fühlt und die Tage seiner Entführung zunehmend genießt, soweit es Polizei und Armee zulassen. Der Hausfreund Rabbi Meyer verrät zwar der Polizei den Aufenthaltsort des Papstes; dennoch werden diese zu leidenschaftlichen Schachfreunden, auch über das glückliche Ende der Entführung hinaus, das dank dem Großmut des Papstes herbeigeführt werden kann.
Weblinks
- João Bethencourt in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- über João Bethencourt (portugiesisch)
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