- Jugend in Aktion
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Jugend in Aktion ist ein EU-Programm für die finanzielle Förderung von außerschulischen Aktivitäten von Jugendlichen in Europa. Es wird von 33 Nationalagenturen in 31 europäischen Ländern umgesetzt, die grenzüberschreitend zusammenarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Ziele des Programms
Das Programm wurde mit Beschluss 1719/2006/EC vom 15. November 2006 seitens des Europäischen Parlaments und des Europarats[1] für den Zeitraum von 2007 bis 2013 eingeführt. Das Programm liegt in den Agenden der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur (EACEA).
Ziel des Programms ist „die Förderung aktiver Bürgerschaft junger Menschen, die Entwicklung von Solidarität und Toleranz sowie des gegenseitigen Verständnisses zwischen Jugendlichen aus verschiedenen Ländern. Gleichzeitig unterstützt das Programm den Ausbau von Unterstützungssystemen für Jugendliche sowie die europäische Zusammenarbeit im Jugendbereich.“[2]
Zielgruppe sind „Jugendliche zwischen 13 und 30 Jahren“[2], sowie Einrichtungen und Institutionen, die in der Jugendarbeit aktiv sind, Jugendverbände und andere Institutionen, die für oder mit Jugendlichen arbeiten.
Fortsetzung des Programms
Derzeit ist unklar, ob das Programm "Jugend in Aktion" nach 2013 als eigenständiges Programm erhalten bleibt oder in ein themenübergreifendes Förderprogramm eingegliedert wird. Entsprechende Verhandlungen laufen derzeit.[3]
Deutschland: JUGEND für Europa (JfE)
In Deutschland wird es von der Agentur JUGEND für Europa (JfE) mit Sitz in Bonn umgesetzt. Auftraggeber sind die EU-Kommission und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Die deutsche Nationalagentur vergibt Fördergelder, koordiniert Programmaktionen wie den Europäischen Freiwilligendienst oder internationale Jugendbegegnungen, berät Jugendprojekte, schult Fachkräfte in der Bildungs- und Jugendarbeit und informiert die Öffentlichkeit über jugendpolitische Entwicklungen auf europäischer Ebene.
Von 2007 bis 2013 stehen „JUGEND für Europa“ 80 Millionen Euro aus dem Programm Jugend in Aktion zur Verfügung. Pro Jahr sollen damit rund 300 Jugendbegegnungen mit 12.000 Teilnehmern, 120 Jugendinitiativen und 1.200 Europäischen Freiwilligen gefördert werden. Insgesamt möchte die Agentur mehr als 100.000 deutschen Jugendlichen europäische Erfahrungen ermöglichen und zum zivilgesellschaftlichen Engagement anregen.
Zu den Grundsätzen von JUGEND für Europa gehört es, Jugendliche als souveräne Akteure ernst zu nehmen und zu unterstützen. Die Agentur regt Jugendliche zur demokratischen Teilnahme an, indem sie gezielt Projekte fördert. Es wird der Ideenaustausch in Gang gehalten. Darüber hinaus wird ausführlich über jugendpolitische Entwicklungen auf europäischer Ebene informiert.
Trainingsmaßnahmen, Förderung von Netzwerken und die Unterstützung innovativer Projekte sollen Qualität und Kompetenz unter den Akteuren der Jugendarbeit stärken. Die erworbenen Qualifikationen können europaweit mit einem „Youthpass“ belegt werden. Das ist ein von JUGEND für Europa entwickeltes Arbeitszeugnis für bürgerschaftliches Engagement, das bei Bewerbungen auf dem Arbeitsmarkt hilfreich sein soll.
Seit 2001 ist JUGEND für Europa auch SALTO Centre für Training und Kooperation. SALTO steht für Support for Advanced Learning & Training Opportunities. Es werden Fortbildungsaktivitäten koordiniert, die im Rahmen des Netzwerks der Nationalagenturen angeboten werden. Weiterhin entwickelt SALTO spezielle Trainingskurse zur Steigerung der Qualität von Projekten im EU-Programm. SALTO unterstützt die Nationalagenturen bei der Umsetzung von Schwerpunktthemen und bei der Förderung von bestimmten Partnerregionen.
Österreichische Agentur Jugend in Aktion
Für Österreich stehen 2009 2,2 Millionen Euro Fördermittel, wobei insbesondere der „Austausch zwischen Jugendlichen aus verschiedenen europäischen Ländern“ gefördert wird.[2]
Die Österreichische Agentur Jugend in Aktion wird als ARGE geführt:
- das Interkulturelle Zentrum[4] in Wien (administrative und inhaltliche Umsetzung)
- das Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck[5] (wissenschaftliche Begleitungforschung)
- die ÖAR Regionalberatung[6] (Erschließung des ländlichen Raums)
Sie ist dem Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) und der Europäischen Kommission für die Umsetzung des Programms verantwortlich.
Die Agentur wird von neun Regionalstellen in den Bundesländern unterstützt:
- Wien: wienXtra Jugendinfo[7]
- Niederösterreich: Jugend:info Niederösterreich[8]
- Oberösterreich: Verein 4YOUgend[9]
- Steiermark: LOGO! EU.INFO[10]
- Tirol: InfoEck Tirol
- Vorarlberg: aha Tipps & Infos für junge Leute
- Kärnten: Landesjugendreferat Kärnten
- Salzburg: Akzente Salzburg
- Burgenland: Landesjugendreferat Burgenland
Weblinks
Deutschland:
Österreich:
- jugendinaktion.at
- Das Programm "Jugend in Aktion", Interkulturelles Zentrum
- EU-Programm JUGEND IN AKTION, younglinks.at
Einzelnachweise
- ↑ Beschluss Nr. 1719/2006/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. November 2006 über die Einführung des Programms „Jugend in Aktion“ im Zeitraum 2007-2013
- ↑ a b c Zit. wörtl. Über Uns > Das Programm > Ziele und Prioritäten des Programms, jugendinaktion.at
- ↑ vgl. Stellungnahme des Deutschen Bundesjugendrings vom 31. März 2011
- ↑ www.iz.or.at Interkulturelles Zentrum
- ↑ Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck
- ↑ oear.at ÖAR Regionalberatung G.m.b.H.
- ↑ www.jugendinfowien.at wienXtra Jugendinfo
- ↑ /www.jugendinfo-noe.at Jugend:info Niederösterreich
- ↑ www.4yougend.at Verein4yougend
- ↑ www.logo.at LOGO! EU.INFO
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