- Juri Iwanowitsch Malentschenko
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Juri Malentschenko Land (Organisation): Russland (Roskosmos) Datum der Auswahl: 26. März 1987 Anzahl der Raumflüge: 4 Start erster Raumflug: 1. Juli 1994 Landung letzter Raumflug: 19. April 2008 Gesamtdauer: 514d 11h 59min EVA-Einsätze: 4 EVA-Gesamtdauer: 24h 14min Ausgeschieden: aktiv Raumflüge - Mir EO-16
Sojus TM-19 (1994) - STS-106 (2000)
- ISS-Expedition 7 (Sojus TMA-2) (2003)
- ISS-Expedition 16 (Sojus TMA-11) (2007/2008)
Juri Iwanowitsch Malentschenko (russisch Юрий Иванович Маленченко, wiss. Transliteration Jurij Ivanovič Malenčenko; * 22. Dezember 1961, Switlowodsk, Gebiet Kirowohrad, Ukrainische SSR, UdSSR) ist ein russischer Kosmonaut ukrainischer Abstammung.
Malentschenko ging in Switlowodsk auf die Grund- und weiterführende Schule. Dann besuchte er in Charkow die Höhere Militärfliegerschule „Sergei Gretsewets“, die er 1983 abschloss. Die nächsten Jahre diente er in den russischen Luftstreitkräften als Pilot und Staffelführer im Gebiet Odessa.
Inhaltsverzeichnis
Kosmonautentätigkeit
Im März 1987 wurde Malentschenko in den spät-sowjetischen Kosmonautenkader gewählt. Er zog nach Moskau um und begann im Dezember im „Sternenstädtchen“ die Grundausbildung, die er im Sommer 1989 als Testkosmonaut beendete.
Sein erstes flugspezifisches Training trat Malentschenko im Januar 1993 an, als er sich für die Rolle des zweiten Ersatzkommandanten von Sojus TM-17 vorbereitete. Dafür musste er die Schukowski-Militärakademie für Ingenieure der Luftstreitkräfte besuchen, wo er erfolgreich zum Taktischen Offizier geschult wurde.
Mir EO-16
Ab Februar 1994 schließlich wurde Malentschenko die Sojus-TM-19-Mannschaft unterstellt. Die Mission der 16. Stammbesatzung mit Malentschenko und Mussabajew zur Raumstation Mir begann Anfang Juli 1994 und dauerte vier Monate. Anfang September führte Malentschenko die erste manuell gesteuerte Kopplung eines Progress-Frachtraumschiffes durch und wenige Tage später verließen die beiden Mir-Raumfahrer zwei Mal die Station für zusammen elf Stunden. Als Anfang Oktober die Ablösung eintraf, hatte sie den Deutschen Ulf Merbold mit an Bord. Für ihn war es sein dritter Flug. Er lebte und arbeitete einen Monat auf Mir und kehrte dann mit Malentschenko und Mussabajew zurück.
Im November 1994 wurde Malentschenko durch einen Erlass des damaligen russischen Präsidenten, Boris Jelzin, die Auszeichnung Held der Russischen Föderation verliehen.[1]
STS-106
Malentschenko begann ab Oktober 1998 mit dem Training für seinen zweiten Raumflug. STS-101 war eine Mission des Space Shuttle und sollte im Herbst 1999 durchgeführt werden. Malentschenko war als Missionsspezialist für die Crew eingeteilt und reiste deshalb in die USA nach Houston in Texas. Im Frühjahr 2000 teilte die NASA die Aufgaben und die Besatzung von Flug STS-101 auf: STS-106 wurde aus der Taufe gehoben und drei Raumfahrer der alten Mission (Malentschenko, Morukow, Lu) auf STS-106 gesetzt. Mit diesen beiden Flügen, direkt hintereinander im Abstand von vier Monaten durchgeführt, sollte die Internationalen Raumstation (ISS) schneller für die Aufnahme ihrer ersten Besatzung vorbereitet werden. Während seines zweiten Fluges im September 2000 stieg Malentschenko zusammen mit Lu am dritten Tag für sechs Stunden aus, um Kabel zu verlegen und einen Instrumentenausleger zu montieren.
ISS-Expedition 7
Nachdem Malentschenko und Lu auf STS-106 so effektiv zusammengearbeitet hatten, entschieden sich die Verantwortlichen, das Duo für einen Langzeiteinsatz auf der ISS zu ernennen. Seit Januar 2001 bereiteten sie die beiden Raumfahrer auf ihren Flug als ISS-Expedition 7 vor. Mit Sojus TMA-2 brachen sie Ende April 2003 zur ISS auf. Ursprünglich hatte ein weiterer Raumfahrer (erst Sergei Moschtschenko, dann Alexander Kaleri) zur Besatzung gehören sollen, und alle drei sollten mit STS-114 zur ISS gebracht werden. Als nach dem Unglück der Columbia im Februar 2003 vorübergehend die Space-Shuttle-Flüge zur ISS ausgesetzt wurden, hatte man alle folgenden Stammbesatzungen auf zwei Personen reduziert, um Ressourcen zu sparen, und war gezwungen, alle Zubringerflüge per Sojus-Rakete durchzuführen. Kommandant Malentschenko und Bordingenieur Lu blieben ein halbes Jahr an Bord der Raumstation und kehrten im Oktober 2003 mit dem Sojus-Raumschiff wieder zur Erde zurück.
ISS-Expedition 16
Malentschenko war Bordingenieur der ISS-Expedition 16, die im Februar 2007 offiziell ernannt wurde. Der Start erfolgte am 10. Oktober 2007 mit Sojus TMA-11. Die Landung fand am 19. April 2008 nach 192 Tagen ebenfalls mit Sojus TMA-11 statt.
Weitere Flüge
Malentschenko schied am 27. Juli 2009 aus dem Kosmonauten-Korps aus, kehrte aber am 9. Februar 2010 wieder zurück. Derzeit ist er für die Reservemannschaft für Sojus TMA-03M vorgesehen, dessen Start für Ende 2011 vorgesehen ist. Kommt Malentschenko nicht zum Einsatz, wird er voraussichtlich Kommandant des Fluges Sojus TMA-05M im Mai 2012. [2]
Privates
Malentschenko ist in zweiter Ehe verheiratet und hat aus dieser Beziehung eine Tochter. Aus erster Ehe hat er einen Sohn.
Während seines Langzeitaufenthaltes auf der ISS heiratete Juri Malentschenko am 10. August 2003 seine damals 26-jährige Frau Jekaterina. Damit ist er der erste Mensch, der im Weltraum heiratete. Seine Frau befand sich während der Hochzeit in einem Hörsaal des Johnson Space Centers (JSC) in Houston. Zwischen der ISS in 380 Kilometern Höhe und dem JSC war eine Videoverbindung geschaltet. Ed Lu fungierte als Trauzeuge und spielte auf einem Keyboard den Hochzeitsmarsch.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ http://www.warheroes.ru/hero/hero.asp?Hero_id=2280 russisch
- ↑ Flugplan bemannte Raumflüge (Starts und Landungen). spacefacts.de, 1. Mai 2010, abgerufen am 2. Mai 2010.
Weblinks
Commons: Juri Malentschenko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- NASA: Biografie (englisch)
- spacefacts.de: Kurzbiografie
- space.kursknet.ru: Kurzbiografie (englisch/russisch)
Kategorien:- Russischer Raumfahrer
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