Justizvollzugsanstalt Aachen

Justizvollzugsanstalt Aachen
Die neue JVA mit dem Polizeipräsidium
Die alte JVA am Adalbertsteinweg, nach Plänen von: Robert Ferdinand Cremer, jetzt Portal zum Justizzentrum
Eingangsbereich der JVA

Die Justizvollzugsanstalt Aachen befindet sich in der Krefelder Str. 251 (B57) in der Aachener Soers.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Justizvollzugsanstalt (JVA) wurde zwischen 1990 und 1994 als Ersatz für das alte Gefängnis am Adalbertsteinweg neu erbaut. Die Einweihung des 106 Millionen DM teuren Komplexes erfolgte am 25. April 1995. 2001 war bereits eine Erweiterung der Gebäude nötig. Dadurch konnten dann 2004 die Insassen der alten JVA in die neue Anstalt umziehen. Im gleichen Jahr wurden die alten Gebäude am Adalbertsteinweg abgerissen, um einem neuen Justizzentrum Platz zu machen. Lediglich das denkmalgeschützte Eingangsportal (ehemalige Eingangsschleuse) wurde erhalten und dient jetzt als Zugang zum Justizzentrum.

Ende November 2009 geriet die JVA Aachen in die Schlagzeilen, als den beiden Schwerverbrechern Peter Paul Michalski und Michael Karl Heckhoff die Flucht gelang.[1] Die beiden waren u.a. wegen Raubüberfällen, Geiselnahmen, Mord und versuchtem Mord zu lebenslanger Haft verurteilt worden und gelten als sehr gefährlich. Ein Justizbeamter wurde wegen des Verdachts der Gefangenenbefreiung verhaftet.[2] Die beiden Ausbrecher wurden nach drei[3] bzw. fünf Tagen[4] Flucht wieder gefasst. Das Landgericht Aachen hat die beiden Ausbrecher am 9. Februar 2011 zu zehn bzw. zehneinhalbjährigen Haftstrafen mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Der Justizvollzugsbeamte wurde zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.[5] Bei dem Prozess gaben Heckhoff und Michalski an, dass die widrigen Umstände, die in der JVA Aachen herrschten, sie zur Flucht getrieben hätten.

Haftarten

In der JVA Aachen sind Männer in folgenden Bereichen untergebracht:

Die Anstalt bietet Platz für 684 Gefangene, davon 58 Lebenslängliche sowie für 67 Sicherungsverwahrte und 35 in der Sozialtherapie. Am 1. Oktober 2010 waren 750 Gefangene in der Anstalt, die von 370 Bediensteten, davon 250 Vollzugs- und Werkdienstbeamten, betreut wurden.

Kosten, Umsatz

Die Kosten der JVA belaufen sich jährlich auf etwa 25 Mio. Euro. 355 Gefangene gingen einer Beschäftigung in der JVA nach, davon 51 in den Eigenbetrieben. Diese erzielten einen Umsatz von mehr als 2,7 Millionen Euro. Der Umsatz betrug am 30. November 2008 insgesamt 4,2 Mio. Euro.

Leitung

Leiterin der Anstalt ist seit dem 1. November 2008 die Juristin Reina Blikslager. Ihr Stellvertreter ist Karl Schwers.

Quellen

  1. Spiegel Online: JVA Aachen: Bewaffnete Schwerverbrecher fliehen per Taxi, 27. November 2009, abgerufen am 2. Dezember 2009
  2. Spiegel Online: Flucht aus Aachener Gefängnis: Polizei nimmt JVA-Angestellten fest, 27. November 2009, abgerufen am 2. Dezember 2009
  3. Basler Zeitung: Polizei fasst einen Gefängnisausbrecher, 29. November 2009, abgerufen am 2. Dezember 2009
  4. WDR.de: Flucht per Fahrrad – Michalski gefasst, 1. Dezember 2009, abgerufen am 2. Dezember 2009
  5. WDR.de: Sicherungsverwahrung für Ausbrecher, 9. Februar 2011, abgerufen am 9. Februar 2011

Weblinks

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