Justus Olshausen

Justus Olshausen

Justus Olshausen (* 9. Mai 1800 in Hohenfelde; † 28. Dezember 1882 in Berlin) war ein deutscher Orientalist.

Olshausen studierte zu Kiel, Berlin und Paris (hier unter Silvestre de Sacy) orientalische Sprachen, wurde 1823 außerordentlicher, 1830 ordentlicher Professor in Kiel, unternahm 1841 eine wissenschaftliche Reise in den Orient und wurde 1848 Kurator der Universität, während er zugleich (bis 1849) als Vizepräsident der Landesversammlung fungierte und als solcher energisch gegen den immer fühlbarer werdenden Druck Dänemarks auf die deutschen Herzogtümer protestierte.

Infolgedessen 1852 von der dänischen Regierung seiner Stellung als Kurator und bald darauf auch seines Lehramtes enthoben, folgte er 1853 einem Ruf als Oberbibliothekar und Professor der orientalischen Sprachen nach Königsberg. Von Ende 1858 bis 1874 war er vortragender Rat (Referent für alle preußischen Universitäten) im preußischen Kultusministerium in Berlin. Seit 1860 war er ordentliches Mitglied der Akademie.

Olshausens Söhne waren u. a. der Gynäkologe Robert Michaelis von Olshausen (1835–1915) und der Oberreichsanwalt und Senatspräsident am Reichsgericht Justus von Olshausen (1844–1924).

Werke

  • Kritische Ausgabe des Zendavesta in zwei Bänden (in lateinischer Sprache):
    • Vendidad Zend-Avestae pars XX: adhuc superstes.
  • Emendationen zum Alten Testament. (Kiel 1826)
  • Die Pehlewilegenden auf den Münzen der letzten Sâsâniden. Kopenhagen 1843.
  • Katalog der arabischen und persischen Handschriften der königlichen Bibliothek in Kopenhagen. (Kopenhagen 1851)
  • Erklärung der Psalmen. (Leipzig 1853)
  • Lehrbuch der hebräischen Sprache. (Braunschweig 1861)
  • Prüfung des Charakters der in den assyrischen Keilschriften enthaltenen semitischen Sprache. (Berlin 1865)

Biographie

  • Eberhard Schrader: Gedächtnisrede auf Justus Olshausen. Berlin 1884.

Literatur

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