- Sponheim
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Wappen Deutschlandkarte 49.8458333333337.7263888888889230Koordinaten: 49° 51′ N, 7° 44′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Bad Kreuznach Verbandsgemeinde: Rüdesheim Höhe: 230 m ü. NN Fläche: 14,35 km² Einwohner: 821 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner je km² Postleitzahl: 55595 Vorwahl: 06758 Kfz-Kennzeichen: KH Gemeindeschlüssel: 07 1 33 101 Adresse der Verbandsverwaltung: Nahestraße 63
55593 RüdesheimWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Michael Berghof (SPD) Lage der Ortsgemeinde Sponheim im Landkreis Bad Kreuznach Sponheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rüdesheim an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Sponheim liegt in der Grenzregion von Hunsrück und dem Naheland, südlich des Gauchswaldes.
Zu Sponheim gehören auch die Wohnplätze Ackermannsmühle, Annenhof, Brauchsmühle, Braunsmühle und Klostermühle.[2]
Geschichte
Die Grafschaft
Die Grafschaft Sponheim (Spanheim) war früher eine Grafschaft zwischen Rhein, Nahe und Mosel. Der Stammvater des gräflichen Geschlechts ist vielleicht Eberhard, um 1044; sein Sohn Stephan gründete 1101 unweit seiner Burg die Abtei Sponheim auf dem Gauchsberg. Die Frühgeschichte des Geschlechtes ist jedoch nicht eindeutig erforscht.
Graf Gottfried III. († 1218) erwarb durch seine Gattin Adelheid von Sayn Anrecht auf das Erbe der Grafen von Sayn, das 1247 zum Großteil an Sponheim fiel. Nach Gottfrieds Tod begründeten etwa zwischen 1223 und 1237 die Söhne Johann I. die Linie Sponheim-Starkenburg („Hintere Grafschaft Sponheim“), Simon I. Sponheim-Kreuznach („Vordere Grafschaft Sponheim“), während Heinrich 1248 die Herrschaft Heinsberg, Blankenberg und Löwenberg erbte, deren Erben sich bald in die Zweige Sponheim-Heinsberg bei Aachen und Sponheim-Löwenberg teilte. Gottfried I., ein Sohn Johanns I., ist der Stammvater der Grafen von Sayn-Wittgenstein.
Die Vordere Grafschaft Sponheim umfasste ab dem 13. Jh. die Ämter Kreuznach, Kirchberg und Naumburg. Die Hintere Grafschaft Sponheim umfasste die Ämter Birkenfeld, Allenbach, Herrstein, Trarbach, Kastellaun und Winterburg.
Nach dem Aussterben der Kreuznacher Linie 1414 fielen 1417 ein Fünftel der Grafschaft an die Kurpfalz, vier Fünftel an die Starkenburger Grafen. Als auch diese 1437 ausstarben, fielen ihre Besitzungen an Baden und Veldenz (später Pfalz-Simmern). Nach langwierigen Streitigkeiten mit der Pfalz wurde im Teilungsvertrag von 1707 Birkenfeld an Pfalz-Zweibrücken überwiesen, fiel jedoch 1776 an Baden zurück, während Kreuznach bei der Kurpfalz verblieb. 1801 kam die ganze Grafschaft an Frankreich, 1814 an Preußen, das 1817 einen Teil davon, das Fürstentum Birkenfeld, an Oldenburg abtrat.
Das Kloster
Das 1101 von Graf Stephan gegründete Mönchskloster wurde von seinem Sohn Meginhard vollendet. Im Jahr 1123 wurde es geweiht und 1124 mit zwölf Mönchen der Benediktinerabteien St. Alban und St. Jacob bei Mainz besetzt. Die Vogtei über das Kloster blieb bei den Grafen von Sponheim. Im Zusammenhang mit dem Kloster Sponheim wurde 1224 erstmals auch der Ort Sponheim urkundlich erwähnt. Das bedeutendste Mitglied des Benediktinerklosters war Johannes Trithemius. Der vielseitige Gelehrte und Humanist wurde 1483, schon eineinhalb Jahre nach seinem Klostereintritt, als jüngstes Mitglied des Konvents zum 25. Abt gewählt. In dieser Position vermittelte er dem Klosterleben in Sponheim neue Ernsthaftigkeit, allerdings um den Preis latenten Grolls seitens der Mönche. 1505 verließ er schließlich das Kloster und verzichtete auf die Abtei.
Mit der Einführung der Reformation im Nahegebiet wurde das Kloster 1556 aufgehoben. Ende des 17. Jahrhunderts gab es noch einmal den Versuch einer Wiedergründung, der jedoch nur bis zur endgültigen Auflösung durch die Franzosen im Jahr 1802 währte.
Historische Gebäude
Die katholische Pfarrkirche
Die ehemalige Klosterkirche und heutige katholische Pfarrkirche „St. Maria“ und „St. Martin“ hat ein griechisches Kreuz als Grundriss, was aber wohl eher zufällig zustande gekommen ist, weil das geplante Langhaus nie vollständig ausgeführt wurde. Das Kirchenbauwerk stammt aus der Zeit der Hochromanik im 12. Jahrhundert und erhielt im 13. Jahrhundert seine heutige Gestalt.
Romanisch sind der Chor, das Querhaus mit den Apsiden sowie die Pfeiler mit den zugehörigen spitzen Bögen der Vierung. Zu den im 13. Jahrhundert durchgeführten Umbauten gehören das Langhaus mit der angebauten Kapelle, die Einwölbung sowie der Vierungsturm. Der Fliesenboden im Chor und in den Seitenabsiden stammt ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert, genauso wie ein Adlerrelief und ein Löwenkopf an der südlichen Außenmauer. Im Zuge neuerer Restaurierungen wurden an den Innenwänden Teile von älteren Wandmalereien freigelegt.
Von der reichen Innenausstattung des Klosters sind nur noch einige Grabplatten und der aus dem Jahr 1487 stammende Sakramentsschrein in der Chorwand vorhanden. Die sonstigen Stücke kommen fast vollständig aus dem 18. Jahrhundert. Erwähnenswert sind ein Altar in der Seitenkapelle sowie mehrere Heiligenstandbilder und einige kirchliche Geräte.
Das Rathaus
Das Sponheimer Rathaus wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil errichtet, wahrscheinlich nach einem Entwurf des damaligen Kreuznacher Baumeisters Conradi. Auffällig ist der Spitzbogenfries, der die Giebelschrägen und die Traufe begleitet. In die Nordostecke des Bauwerkes ist ein zinnengekrönter dreigeschossiger Turm hineingestellt. Zu den Innenräumen des Rathauses gehörte im 19. Jahrhundert auch eine Arrestzelle.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Sponheim
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Sponheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
SPD CDU FWG Gesamt 2009 5 4 3 12 Sitze 2004 5 4 3 12 Sitze Bürgermeister
Ortsbürgermeister: Michael Berghof, SPD
Siehe auch
Literatur
- Bodo Lipps: Entdeckungsreisen im Landkreis Bad Kreuznach. Kreisverwaltung Bad Kreuznach, Bad Kreuznach 1991, S. 235.
- Ludwig Petry (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands; Fünfter Band - Rheinland-Pfalz und Saarland. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1965, S. 358.
- Wilhelm Schneegans: Geschichtliche Bilder und Sagen aus dem Nahetal. Schmithals, Kreuznach 1878, S. 45.
- Uwe Anhäuser: Hunsrück und Naheland; DuMont Kunst-Reiseführer, 4. Auflage. Dumont Buchverlag, Köln 1996, ISBN 3-7701-2126-0, S. 305.
Weblinks
Commons: Sponheim – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Spanheim in der Topographia Palatinatus Rheni (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 16 (PDF)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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