- Jüngerschaft
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Der Begriff Jünger (von althochdt. jungiro = Lehrling, aus jung) bezeichnet jemanden, der sich einer religiös prägenden Persönlichkeit zur Zeit deren Wirkens und Lehrens anschließt.
Allgemein
Bei der Leitfigur handelt es sich in der Regel um einen Religionsstifter oder -erneuerer (Buddha, Konfuzius, Lao Tse, Mani, Zarathustra, Jesus Christus, Mohammed, Nanak oder andere), wobei nicht alle religiösen Enthusiasten Jünger um sich versammelten.
Ein Jünger ist ein Angehöriger (Gefolgsmann) einer gemeinschaftlich folgenden Gruppe von Jüngern. Die Jünger im engsten Kreis bilden eine besondere Elite mit einem besonderen Anspruch und hervorgehobener Autorität in der religiösen Gemeinde um die Leitfigur und deren Lehren und Wirken.
Ein Jünger ist mehr als ein Schüler. Wenn es auch in religiösen Bezügen ausgesprochene Lehrer-Schüler-Verhältnissen geben kann, geht die Beziehung des Jüngers zum Meister insofern darüber hinaus, dass der Jünger vor dem Erwerb von Wissen und Fähigkeiten z. B. die Erfahrung der Gemeinschaft, persönlichen Verbundenheit und des Vertrauens genießt.
Nach dem Tod des Stifters wirken die Jünger weiter als dessen Repräsentanten (Augenzeugen) und Verwalter der religiösen Lehren der Leitfigur. Sie können so als eine Gemeinschaft der Zeugen und Verwalter bis zum Tod die Voraussetzung zum Entstehen neuer Sekten innerhalb einer Religion oder außerhalb zu einen neuen Religion bilden. Alle Mitglieder der religiösen Gemeinde um die Leitfigur und deren Lehren und Wirken, die keine Jünger sind werden als Anhänger (Religion) bezeichnet. Nach dem Tode der Leitfigur und ihrer Jünger gibt es folglich nur noch religiöse Anhänger.
Christlich
Siehe Hauptartikel Nachfolge Jesu
Als Jünger bezeichnet das Neue Testament die Juden, die Jesus von Nazaret zu Beginn seines Auftretens in Galiläa aufrief ihm nachzufolgen, das heißt in den engsten Kreis seiner jüdischen urchristlichen Gemeinde. Der Begriff übersetzt das griechische Wort mathetai, das im Deutschen mit Schüler übersetzt wird (wörtlich: Lehrlinge).
Neben diesen nehmen die Evangelien Bezug auf weitere Jünger, ihre Zahl wird mit 70 bzw. 72 beziffert (Lk 10,1 Lut). Andere Stellen lassen den Schluss auf eine größere Anzahl zu (z.B. Apg 6,7 Lut; Joh 6,66 EU). Im Gegensatz zur Apostelliste umfasst die Schar der Jünger nicht nur Männer. Da zur Zeit Jesu jüdische Lehrer, Rabbiner, keine Frauen religiös ausbildeten, Rabbiner also nur männliche Schüler hatten, werden sie nur indirekt als Nachfolgerinnen bezeichnet. Unter ihnen Maria Magdalena (Lk 8,2-3 Lut), sowie Maria und Martha, die Schwestern des Lazarus (Maria setzte sich und hörte seiner Rede zu), Lk 10,39 EU) und Lydia (Apg 16,14 Lut) u. a. Ausdrücklich als Jüngerin bezeichnet wird in der Bibel Tabita (vgl. Apg 9,36 EU).
Siehe auch
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