- Jürgen Domian
-
Jürgen Domian (* 21. Dezember 1957 in Gummersbach) ist ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Moderator der Telefon-Talk-Sendung Domian.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Während seines Studiums der Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität zu Köln jobbte Domian als Kabelträger beim Fernsehen. Später übernahm er als Nachfolger von Chris Howland die Moderation der Sendung Blue Monday.
Ab 1993 moderierte Domian die Radiosendung Die Heiße Nummer, die jeden Freitag von 15 bis 16 Uhr innerhalb des Jugendprogramms Riff – der Wellenbrecher vom damaligen Sender WDR 1 ausgestrahlt wurde. Dabei handelte es sich um eine Telefon-Talk-Sendung, die sich lediglich in zwei Punkten von der heutigen Sendung Domian unterschied: Nach jedem Anrufer gab es einen Musiktitel, außerdem konnten aufgrund der Uhrzeit nur jugendfreie Themen behandelt werden. Da sich die Sendung steigender Beliebtheit erfreute, sollte sie in das Programm des WDR-1-Nachfolge-Senders Eins Live integriert werden. Der Plan, die Heiße Nummer in die Nacht „abzuschieben“, stieß anfangs auf Proteste unter den WDR-1-Zuhörern. Am 1. April 1995 startete Eins Live, am 3. April 1995 wurde die erste Ausgabe von Domian ausgestrahlt.
Privatleben
Seit der gymnasialen Oberstufe ist Domian mit Hella von Sinnen befreundet, die wie er aus Gummersbach stammt. Außerdem zählt Dirk Bach zu seinen Freunden. Mit beiden Prominenten hat er in jüngeren Jahren in einer Kölner WG gewohnt. Zusammen mit von Sinnen veröffentlichte er auch Bücher. In einem Stern-Artikel zum Thema „sexuelle Grenzgänger“ heißt es, dass Domian „sich öffentlich zu seinen bisexuellen Neigungen bekennt. ‚Alles ist erlaubt, solange es gut tut und niemandem schadet.‘ Bei Domian erscheint Bisexualität nicht mehr bedrohlich, sondern normal, ist nicht mehr Abgrund, sondern Spielart.“ [1]
Soziales und politisches Engagement
Anfang 2003 wurde Domian für sein soziales Engagement mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Domian ist Mitglied der SPD, zuvor engagierte er sich jahrelang bei den Grünen, davor bei der FDP. Laut eigenen Aussagen setzt er sich seit mehreren Jahren für die AIDS-Hilfe ein.
Werke
- (mit Hella von Sinnen): Jenseits der Scham. Protokolle und Kommentare. Vgs Verlagsges., Köln 1998, ISBN 3-8025-1379-7.
- Extreme Leben. Protokolle und Kommentare. Vgs Verlagsges. Köln 1999, ISBN 3-8025-1327-4.
- Der Tag, an dem die Sonne verschwand. Roman. 3. Auflage. Heyne, München 2008, ISBN 978-3-453-40536-3 (Heyne 40536).
- Der Gedankenleser. Roman. Heyne, München 2010, ISBN 978-3-453-26651-3.
Literatur
- Wolfram Zbikowski: Domian. Vgs Verlagsges., Köln 2000, ISBN 3-8025-1410-6.
Weblinks
Wikiquote: Jürgen Domian – Zitate- Literatur von und über Jürgen Domian im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „Ich habe mit Nazis und Pädophilen geredet“, Interview bei Welt Online (20. November 2007)
- „Ich sende nicht für Voyeure“, Bericht in der FAZ (22. April 2005)
- „Kummerkasten für Nachtschwärmer“, Interview bei Welt Online (27. März 2005)
- Interview auf www.kultur-base.de
- Interview auf Literatur-Community.de mit Jürgen Domian
Einzelnachweise
- ↑ Sternartikel „Sexuelle Grenzgänger“: http://www.stern.de/wissenschaft/gesund_leben/seele/521965.html
Kategorien:- Fernsehmoderator (Deutschland)
- Hörfunkmoderator
- Person (Oberbergischer Kreis)
- Träger des Bundesverdienstkreuzes (Verdienstmedaille)
- SPD-Mitglied
- Deutscher
- Geboren 1957
- Mann
- Talkmaster
- Homosexualität (Köln)
Wikimedia Foundation.