- Jürgen Geißinger
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Jürgen M. Geißinger (* 24. Juli 1959 in Schwäbisch Gmünd) ist ein deutscher Wirtschaftsmanager. Er ist Vorsitzender der Geschäftsführung der im mittelfränkischen Herzogenaurach ansässigen Schaeffler Gruppe, mit weltweit über 67.500 Mitarbeitern (2011), allein davon über 28.000 Mitarbeitern in Deutschland und einem Jahresumsatz von 9,5 Mrd. Euro (2011) eines der größten deutschen Maschinenbauunternehmen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Berufliche Laufbahn
Nach seinem Abitur 1979 studierte Geißinger Maschinenbau an der Universität Stuttgart. Ab 1985 war er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart angestellt, die letzten zwei Jahre als Abteilungsleiter. 1989 promovierte er zum Dr.-Ing. Ab 1991 war er kurzzeitig bei der Heidelberger Druckmaschinen AG tätig.
1992 ging er zu ITT Automotive, wo er als Direktor der Abteilung Produktionstechnik in Auburn Hills (USA) begann, 1994 Leiter des Bereiches Elektronische Bremssysteme wurde, 1996 Geschäftsführer des gesamten Geschäftsbereiches Bremssysteme, 1997 Vorsitzender der Geschäftsführung von ITT Industries Europe (Hamburg), Senior Vice President von ITT Automotive (Auburn Hills) sowie Officer von ITT Industries in White Plains (USA).
1998 wechselte er als Vorsitzender der Geschäftsleitung zur INA-Holding Schaeffler KG, der konzernführenden Gesellschaft der Schaeffler Gruppe. Unter seiner Leitung stieg der Umsatz der Gruppe um ein Mehrfaches. Geißinger verantwortete 2000 den Kauf des Kupplungsbauers LuK Gruppe, 2001 auch die erste feindliche Übernahme eines börsennotierten Unternehmens durch einen Familienkonzern in Deutschland, der Schweinfurter FAG Kugelfischer Georg Schäfer AG. Deren Vorstandsvorsitzender war er von 2001 bis 2004, seither ist er Aufsichtsratsvorsitzender. Die Unternehmensgruppe Schaeffler machte er zum weltweit zweitgrößten Wälzlager-Hersteller. Im Juli 2008 gab er für die Schaeffler Gruppe ein offizielles Angebot zur Übernahme des mehrfach umsatzstärkeren Automobilzulieferers Continental AG ab, welche im Jahr 1998 den Bereich Bremssysteme von ITT Automotive gekauft hatte.
Geißinger ist Vizepräsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) und Sprecher deren Zulieferer-Gruppe.
Von Seiten der IG Metall wird Geißinger wegen seiner rigorosen Durchsetzung von Arbeitszeitverlängerungen und finanziellen Einbußen für die Arbeitnehmer verbundenen Kostensenkungsprogrammen kritisiert.
Familie
Geißinger hat zwei jüngere Brüder. Er ist verheiratet, Vater von Zwillingen, und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Stuttgart. In früheren Jahren war er Trainer einer Handball-Mannschaft.
Weblinks
- Literatur von und über Jürgen Geißinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebenslauf, Website der Schaeffler Gruppe
- Köpfe der Wirtschaft: Jürgen Geißinger, wiwo.de, abgerufen am 1. August 2008; Quellennachweis dort: Munzinger-Archiv
- Conti-Schreck Jürgen Geißinger, Welt Online, 24. Juli 2008
- Jürgen Geißinger, schwäbischer Feudalherr, FTD, 14. Juli 2008
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