- Jürgen Hohl
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Jürgen Hohl (* 26. Mai 1944 in Ravensburg) ist ein oberschwäbischer Heimatkundler und Restaurator. Er war bis 2008 Leiter des kulturellen Beirats der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, arbeitete aber auch in weiteren Narrenvereinigungen mit. Mit über 120 von ihm entwickelten, wiederbelebten oder modernisierten Narrenfiguren hat er einen prägenden Einfluss auf das Erscheinungsbild der Schwäbisch-alemannischen Fastnacht.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Jürgen Hohl wuchs in Weingarten auf. Nach dem Gymnasium in Ravensburg machte er Ausbildungen zum Schauwerbegestalter, zum Einzelhandelskaufmann und zum Modist. Weiterhin volontierte er als Friseur und Florist und bildete sich als Restaurator fort.
Heimatkundler
1966 schuf Jürgen Hohl die Narrenfiguren der damals neu gegründeten Narrenzunft Kißlegger Hudelmale.[1] In den Jahren danach kreierte er etwa 120[2] weitere Narrenfiguren. 1978 wurde er Vorsitzender der Aufnahmekommission der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte[3], die 1979 in Kultureller Beirat umbenannt wurde. Dieses Amt übte er bis 2008 aus.[4] Heimatzunft Hohls ist die Plätzlerzunft Altdorf Weingarten, deren Fastnachtsmuseum[5] er 2003 als Vorstand des Fördervereins Fasnachtsmuseum Plätzlerzunft gründete.
Jürgen Hohl gilt als Experte für oberschwäbische Trachten, Klosterarbeiten und Weihnachtskrippen. Neben Restaurationsarbeiten führt er auch Kurse zu deren Herstellung an. Er hat zahlreiche Trachten selbst entworfen und ist Mitglied im Landestrachtenbeirat für die Region Oberschwaben-Allgäu-Bodensee. Er entwarf außerdem etliche bei oberschwäbischen Heimatfesten verwendete Kleider.[1] Im Bad Wurzacher Ortsteil Eggmannsried gründete Hohl 1985 ein Museum. Dort waren neben oberschwäbischen Trachten Ordenskleider aus Klöstern und Weihnachtskrippen ausgestellt. Die Trachten wurden in den 1990er Jahren vom Landkreis Biberach für das Museumsdorf Kürnbach erworben; die Exponate zur Klosterkultur sind seit 2008 in Weingarten im neu eröffneten Museum für Klosterkultur zu sehen.
Jürgen Hohl tritt häufig als Mitmoderator in Hörfunk- und Fernsehsendungen des Südwestrundfunks (SWR) zu Brauchtumsveranstaltungen in Baden-Württemberg auf.
In Douglas Wolfspergers Dokumentarfilm Die Blutritter über den Weingartener Blutritt werden Jürgen Hohl und diverse Beteiligte ausführlich porträtiert. Dort bekennt er sich auch zu seiner Homosexualität und tritt gemeinsam mit seinem Lebenspartner auf.
Auszeichnungen
- 1996: Medaille für Verdienste um die Heimat Baden-Württemberg
- 1999: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg[6]
Schriften
- Schwäbisch-Alemannische Fasnacht in Altdorf-Weingarten. Chroniken-Verlag, Allensbach 1974
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ a b Guy-Pascal Dorner: Jürgen Hohl - ein Narr mit barocker Seele. In: Journal Schwäbisch-Alemannischer Fastnacht. Narrenbote Nr. 28/2005. ISSN 1612-7471, Seite 52-53
- ↑ Information auf www.atelier-hohl.de - abgerufen am 23. Februar 2009
- ↑ Auszug aus der Chronik der Vereinigung auf www.fastnacht.net - abgerufen am 23. Februar 2009
- ↑ Auszug aus der Chronik der Vereinigung auf www.fastnacht.net - abgerufen am 23. Februar 2009
- ↑ Informationen zum Fastnachtsmuseum der Plätzlerzunft - abgerufen am 23. Februar 2009
- ↑ Staatsministerium Baden-Württemberg: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Liste der Ordensträger 1975-2009. Seite 43 - abgerufen am 21. Mai 2009
Literatur
- Guy-Pascal Dorner: Jürgen Hohl - ein Narr mit barocker Seele. In: Journal Schwäbisch-Alemannischer Fastnacht. Narrenbote Nr. 28/2005. ISSN 1612-7471, Seite 52–53
Weblinks
Commons: Museum für Klosterkultur (Weingarten) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- Person (Weingarten (Württemberg))
- Deutscher
- Geboren 1944
- Mann
- Restaurator
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